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E-Mail-Panne zeigt: Deutsche Telekom und Bertelsmann wollen Global Crossing

10.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Ungeschicklichkeit in der New Yorker Anwaltskanzlei von Global Crossing hat unfreiwillig die Namen der Interessenten an dem havarierenden Glasfasernetzbetreiber offenbart. Mehr als 50 Unternehmen weltweit hatten ihr Interesse angemeldet, Global Crossing zu kaufen. Öffentlich gemacht hatten ihre Absicht aber lediglich Hutchison Whampoa aus Hong Kong sowie Singapore Technologies Telemedia. Beide haben einen Letter of Intent unterzeichnet, in dem sie ausdrücken, beim Kauf von Global Crossing mitbieten zu wollen.

Die bislang nicht bekannten Interessenten waren am 28. März 2002 nach einem Bericht der "New York Times" von der Anwaltskanzlei Weil, Gotshal & Manges per E-Mail angeschrieben worden. Sie vertritt Global Crossing und hatte den Interessenten Routineinformationen zum Kauf- beziehungsweise Versteigerungsprozedere zugesandt. Irrtümlicherweise fügte ein Mitarbeiter der Kanzlei die Namen aller potenziellen Bewerber um Global Crossing im Adresskopf der E-Mail auf. Durch dieses Versehen wurden die Namen der Firmen öffentlich.

Zu den Unternehmen, die sich für Global Crossing interessieren und hierzu vertrauliche Abkommen mit Global Crossings Finanzberatungsfirma Blackstone Group geschlossen haben, gehören einige der größten Telekommunikationsfirmen wie Verizon Communications, die British Telecom Group, die Deutsche Telekom, die Telefonica of Spain und die mexikanischen Kommunikationsspezialisten von Telefonos de Mexico.

Daneben haben offensichtlich auch verschiedene Finanzinvestoren ihr Interesse an Global Crossing angekündigt: Hierzu gehören unter anderem die Credit Suisse First Boston, Bank One oder die Canadian Imperial Bank of Commerce. Interessanterweise fällt bei den Medienunternehmen, die Interesse an Global Crossing angemeldet haben, auch der Name Bertelsmann. (jm)