Knappe Kassen, ein geändertes Staatsverständnis und politische Forderungen nötigen den öffentlichen Sektor zu umfangreichen Reformen, von denen auch die IT betroffen ist. Dieses Fazit zieht das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC aus seiner kürzlich veröffentlichten Studie "Der öffentliche Sektor in Deutschland: IT-Trends 2006."
Die in Frankfurt am Main beheimateten Analysten befragten im Juli und August dieses Jahres insgesamt 54 IT-Verantwortliche aus kreisfreien Städten und Landkreisen in Deutschland. Wie die Antworten ausweisen, will die öffentliche Hand durch den Ausbau von E-Government-Angeboten nicht nur die Bürgernähe erhöhen, sondern auch ihre eigenen Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. "Zu beobachten ist, dass sich E-Government zunehmend von einem reinen Internet-Auftritt zu einer Plattform entwickelt, die eine medienbruchfreie automatisierte Geschäftsabwicklung ermöglicht", bestätigt Joachim Benner, Research Analyst bei IDC. Die Studie zeige auch, dass das E-Government verstärkt zur Kommunikation und zum Informationsaustausch über kommunale Grenzen hinweg eingesetzt werde.
Andererseits sind die E-Government-Angebote vieler Kommunen "bei weitem" noch nicht ausgereift, mahnt der Analyst. Vielfach erstreckten sie sich nur darauf, Formulare zum Download anzubieten.