E-Commerce: Viele schwarze Schafe

15.06.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Mit der allgemeinen europäischen Zahlungsmoral in Online-Shops - Großbritannien und Deutschland ausgenommen - sind die Analysten generell nicht zufrieden: Hier liegt die Erfolgsquote bei lediglich 45,44 Prozent, und die Chargeback-Quote beträgt 3,34 Prozent. Das heißt: Mehr als die Hälfte aller eingeleiteten Transaktionen wird abgebrochen, und bei den anderen wird oft nicht bezahlt. Dabei gelte eine Faustregel: "Je höher der Warenkorbwert, desto höher die Chargeback-Quote." In der Warenkorbwert-Gruppe über 500 Euro liege der Anteil der Ausfälle bei 3,71 Prozent.

Skepsis gegen Kreditkarten

Während sich die Kreditkarte in europäischen Shops zum Zahlungsmittel Nummer eins ent-wickelt, hat sie es bei deutschen Shoppern immer noch schwer: Sie wurde in nur noch 26,8 Prozent aller Fälle genutzt (siehe Grafik). Umgekehrt erfreut sich das elektronische Lastschriftverfahren hierzulande großer Beliebtheit - völlig anders als sonst in Europa.

Für Händler bestehe indes kein Grund zur Panik: "In deutschen Shops liegt der Anteil der ehrlichen Einkäufer bei über 96 Prozent; gleichzeitig weist die Chargeback-Quote mit 0,15 Prozent einen extrem niedrigen Wert auf - beides spricht für ein geringes Maß an Betrugsversuchen", so die Studie. Die Erfolgsquoten bei Visa und Mastercard liegen mit jeweils rund 87 Prozent etwa gleichauf, auch die Chargeback-Quoten bei diesen beiden Kreditkarteninstituten sind mit 0,44 Prozent (Visa) und 0,24 Prozent (Mastercard) sehr niedrig.

Und noch ein Detail fiel den Pago-Analysten auf: Auf deutsche Frauen ist an der Kasse et-was mehr Verlass als auf deutsche Männer. Nur 0,17 Prozent des weiblichen Geschlechts erfüllen ihre Zahlungsverpflichtungen nicht. Bei den Männern sind dagegen 0,2 Prozent nicht zahlungswillig. Die Erfolgsquoten liegen bei beiden mit rund 94 Prozent etwa gleichauf.

Frauen sind ehrlicher