Unklare Steuersituation, Rechtslage und Datenschutz

E-Commerce steht ein weiter Weg bevor

09.05.1997

Fünf "Problemzonen" sind laut Forrester Research hauptverantwortlich für den bis dato nur sehr schleppend anlaufenden elektronischen Handel: Steuerfallen, uneinheitliche rechtliche Verhältnisse zwischen einzelnen Staaten, differenzierte Handhabung des geistigen Eigentums, unterschiedliche Ansichten über Privatrechte und Meinungsfreiheit sowie der unklare Status elektronisch abgewickelter Verträge bremsten den elektronischen Markt.

Viele Behörden gehen, so die Analysten, beispielsweise davon aus, daß Verstöße im Internet mit rechtlichen Konsequenzen in lokalen Gerichten verfolgt würden, obwohl die Gesetzgebungen sich von Land zu Land teilweise gravierend unterscheiden. So sei in Singapur - konträr zum Vorgehen in anderen Staaten - etwa die strikte Zensur von Internet-Inhalten gang und gäbe. In Europa wiederum herrschten wesentlich strengere Gesetze hinsichtlich des Datenschutzes als in den USA.

Ferner sinnierten viele Behörden darüber, wie Online-Transaktionen versteuert werden könnten. Die Hauptfrage, in welchen Zuständigkeitsbereich die Steuern fallen sollen, sei noch weit von einer Antwort entfernt. Unklar sei auch, ob die Steuern an das Land gezahlt werden müßten, in dem der Server steht, oder an den Staat, in dem die Güter verkauft werden.