DV-Industrie sorgt für Minus in der Lizenzbilanz

23.07.1976

FRANKFURT - Die deutschen Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen - in erster Linie aus der elektrotechnischen Industrie - haben 1975 wieder so viel Lizenzgebühren ins Ausland überwiesen, daß die deutsche Lizenzbilanz negativ wurden. Nach Feststellungen der Deutschen Bundesbank haben deutsche Unternehmen mit maßgeblicher Auslandsbeteiligung im vorigen Jahr 1,3 Milliarden Mark mehr Lizenzgebühren ins Ausland gezahlt, als sie einnahmen. Inländische Firmen ohne nennenswerten ausländischen Kapitaleinfluß erzielten dagegen durchweg Einnahmeüberschüsse - insgesamt 310 Millionen Mark. Das weitaus höchste Lizenzgebühren-Defizit entstand gegenüber den USA (816 Millionen Mark), der höchste Positiv-Saldo wurde mit 86 Millionen Mark gegenüber Japan erzielt, wo allein Siemens im Jahr etwa 20 Millionen Mark Lizenzgebühren erlöst. Den entscheidenden Beitrag zu dem Gesamtergebnis dürfte IBM geleistet haben: Von der "gesamten Unternehmensleistung" in Höhe von 5,3 Milliarden Mark entfielen 1975 rund 19,5 Prozent oder 1 Milliarde Mark auf "sonstige Leistungen", in denen als größter Posten die Lizenzzahlungen an die Muttergesellschaft stecken. -py