Durchbruch geschafft?

05.11.1976

Der Mikrofilm (insbesondere COM) hat den "Durchbruch" geschafft, ist auf dem "Vormarsch", befindet sich im "Aufwind": Zu Kongreßzeiten (vom 8. bis 12. 11. findet in Hamburg der 3. Europäische Mikrofilmkongreß - kurz EMK - statt) werden vermehrt derartige Tendenzaussagen gemacht - was nicht heißen muß, daß sie auch stimmen. Man frage nur die Vertriebsrepräsentanten der Hersteller mit Mikrofilmprogramm.

Keine Frage: Der Mikrofilm wird in bezug auf Wirtschaftlichkeit und Speicherdichte von keinem heute im Einsatz befindlichen Speichermedium übertroffen. Es ist auch müßig, die bekannten Vorteile (Verkürzung der Maschinenlaufzeiten bei COM-Ausgabe, Wegfall von Materialkosten, Raumeinsparung, Einsparungen von Archivierungsmitteln) an dieser Stelle noch einmal hervorzuheben. Tatsache ist jedoch, daß die Entwicklung des Mikrofilm-Marktes weit hinter den Erwartungen (der Hersteller) zurückgeblieben ist. Über die Gründe kann nur gemutmaßt werden. Bis vor einigen Jahren war es für den Anwender offensichtlich vordringlicher, sein EDV-System zum Laufen zu bringen. Seit kurzem scheint für viele der Ausbau bestehender Rechner-Installationen zu funktionierenden Online-Systemen wichtiger zu sein als die Konzipierung von Mikrofilm-Lösungen. Wenige erst sind bis zu der Erkenntnis vorgedrungen, daß wichtige Vorteile des Mikrofilms meist erst durch eine über die eigentliche COM-Ausgabe hinausgehende Gesamtplanung des innerbetrieblichen "Kommunikationsprozesses" voll erschlossen werden. In dieser Richtung (Stichwort "aktiver Mikrofilm") kann der EMK wertvolle Anregungen geben.