Durch Mikroelektronik keine "rosa Zeiten"

17.02.1984

FRANKFURT (VWD) - Massenhafte und wirtschaftliche Durchbrüche neuer Technologien sind in diesem Jahrhundert nicht mehr zu erwarten. Diese Auffassung vertrat Professor Helmar Krupp vom Fraunhofer Institut bei einem Vortrag vor dem Frankfurter Marketing-Club Rhein-Main.

Die Mikroelektronik beschert nach den Worten Krupps durch Substitutionsprodukte kaum ergänzende oder andere Märkte. Dagegen schaffe die Einführung der Telekommunikation in den kommenden Jahren ein absehbares Potential für Dienstleistungen, sofern eine hohe Anschlußdichte für Unternehmen und Haushalte erschlossen werde.

Selbstkommunizierende Büros seien von technologischer Seite her ein "Zukunftsblick", der arbeitsorganisatorisch "rosa Zeiten" verspreche, aber das aktuelle Zeitproblem Arbeitslosigkeit nicht löse, erklärte der Wissenschaftler und fügte an: Die gesamte Mikroelektronik, von ihren geistigen Vätern hochgelobt und verteidigt, schafft nicht gleichermaßen Arbeitsplätze, wie sie diese wegrationalisiert.