Die Banken sind anfällig für Wirtschaftsdelikte:

Dunkelziffer der Computerkrimminalität: 90 Prozent

26.01.1979

ST.GALLEN (sg) - Immer häufiger werden Wirtschaftsdelikte mit "Beihilfe" des Computers begangen. Dies konnte Oberrichter Dr. Nikolaus Schmidt anhand von Fällen aus dem Kanton Zürich anläßlich einer Fachtagung in St. Gallen belegen. Die Weiterbildungsstufe der Hochschule St. Gallen für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hatte "Wirtschaftskriminalität" zum Tagungsthema gewählt.

Die Abwehr, Aufdeckung und Verfolgung von Computer-Delikten wird selbst für "eingeweihte" Spezialisten zunehmend schwieriger. Um so mehr, als dem Kreis der potentiellen Täter, beispielsweise dem EDV-Personal, seitens der

Unternehmensleitung oft uneingeschränktes Vertrauen eingeräumt wird, was nicht zuletzt mit dazu geführt hat, daß gerade in der Computer-Kriminalität bis zu 90 Prozent aller Vergehen nicht ans Licht kommen.

Die häufigsten Vergehen, die meist erst aufgrund von Revisionen oder ganz einfach zufällig aufgedeckt werden, bestehen in so einfachen Manipulationen wie zusätzlichen oder fiktiven Buchungen. Das Ändern von Dateien und Programmen sowie der Mißbrauch der Anlagen sind weitere typische Computer-Delikte.

Um hier für Abhilfe zu sorgen, wurde den Tagungsteilnehmern ein umfassendes Sicherungsdispositiv empfohlen, das die Abwehr bereits an der Basis wirksam werden laßt. Vor allem soll es abschreckend wirken.