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Ducati fährt auf Oracle ab

12.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der italienische Motorradhersteller Ducati will künftig an allen Standorten Oracles "E-Business Suite" einsetzen. Das teilte das Management gestern am Firmenhauptsitz in Bologna mit. Mit dem Anwendungspaket lösen die IT-Verantwortlichen ein älteres AS/400-basierendes ERP-System ab. In der vollen Ausbaustufe sollen mehr als 1000 Ducati-Mitarbeiter die neue Software nutzen.

Vorausgegangen war ein mehrjähriges Lean-Manufacturing-Projekt, mit dem die Italiener eigenen Angaben zufolge die Produktionskosten um 25 Prozent senkten und die Durchlaufzeiten verkürzten. Zugleich sei es gelungen, die Produktqualität erheblich zu verbessern, erklärte Filippo Pellerey vom unternehmenseigenen Dienstleister Ducati Consulting. Im Rahmen des Optimierungsprozesses habe man unter anderem die Anzahl der Zulieferer von 380 und 175 reduziert; zugleich sei das Produktionsvolumen innerhalb von fünf Jahren von 12 000 auf rund 40 000 Motorräder gestiegen. Um die veränderten Geschäftsprozesse wirksamer mit IT zu unterstützen, habe Ducati nach einer neuen ERP-Lösung gesucht, so der Berater.

Das 1926 gegründete Traditionsunternehmen war Mitte der 90er Jahre in eine schwere finanzielle Krise geraten. Nach der Übernahme durch die US-amerikanische Texas Pacific Group im Jahr 1996 leitete das Management eine breit angelegte Restrukturierung ein. Ducati beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von zirka 400 Millionen Euro. (wh)