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DSW: Firmen am Neuen Markt informieren ungenügend

06.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die meisten der seit Juli 2000 am Neuen Markt notierten Firmen kommen nach einer Untersuchung von Aktionärsschützern ihrer Informationspflicht nicht ausreichend nach. Einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zufolge halten sich nur drei der mehr als 30 Unternehmen an die geltenden Regeln der Börsensachverständigenkommission für Emittenten und Konsortialbanken. Die Vorschriften sehen unter anderem vor, dass Privatanleger über Zuteilungsverfahren oder geplante Friends and Family-Programme zu informieren sind. "Das Ergebnis unserer Untersuchung ist dramatisch. Die Geldgier steht den Unternehmern ins Gesicht geschrieben, die notwendigen Informationspflichten aber erfüllen sie nicht", so DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Die Deutsche Börse könnte Aktiengesellschaften, die gegen den Informationskodex verstoßen, abmahnen, mit finanziellen Sanktionen belegen oder gar mit einem Ausschluss bedrohen. Derzeit bestehe jedoch kein Anlass dafür. Die Börse verlasse sich darauf, dass die Firmen die Regeln einhalten.