QSC führt Voice over IP für Privatkunden ein

DSL-Nutzer telefonieren übers Internet

14.11.2003
KÖLN (CW) - Als einer der ersten deutschen Anbieter startet QSC ab Dezember einen Internet-Telefonie-Dienst für Privatkunden. Mit der Voice-over-IP-Lösung, so QSC, telefonieren die Benutzer deutlich billiger als über das klassische Telefonnetz.

Um das Thema Internet-Telefonie war es im letzten Jahr eher ruhig: Voice over IP (VoIP) hielt hauptsächlich in Unternehmen als Ersatz für klassische Telefonanlagen Einzug. Von der ursprünglichen Idee, mit dieser Technik günstig über das Internet zu telefonieren, war dagegen wenig zu hören. Mittlerweile arbeiten jedoch verschiedene Anbieter und Carrier wieder an entsprechenden Telefondienstleistungen. So offerieren etwa die Väter der P-to-P-Plattform "Kazaa" seit September mit "Skype" ein entsprechendes VoIP-Produkt, und der US-Carrier Qwest Communications plant ein kommerzielles Angebot zur IP-Telefonie.

Hierzulande bringt nun der Kölner TK-Dienstleister QSC, bislang hauptsächlich als DSL-Anbieter bekannt, mit "IPfonie" einen für Privatkunden konzipierten Internet-Sprachdienst auf den Markt. Für diese Form der Telefonie berechnet das Unternehmen eine monatliche Grundgebühr von rund fünf Euro. Tagsüber bezahlen die Benutzer des VoIP-Service dann für Telefonate ins Festnetz 2,5 Cent und in der übrigen Zeit 1,5 Cent pro Minute zusätzlich zur Flatrate für den Internet-Zugang.

Um bei QSC via Internet telefonieren zu können, benötigt der Anwender einen DSL-Anschluss des Unternehmens. Über diese Leitung kann er zeitgleich surfen und telefonieren. Allerdings räumt QSC ein, dass der Internet-Telefonierer mit Qualitätseinbußen rechnen muss, wenn er während des Gesprächs große Datenmengen überträgt. Als Hörer dient bei IPfonie ein handelsübliches USB-Telefon oder Headset, das an den Rechner angeschlossen wird. Diese Kombination aus PC und Telefon ist der größte Nachteil der QSC-Lösung: Der Nutzer muss seinen Rechner eingeschaltet und die Internet-Verbindung aktiviert haben, um erreichbar zu sein.

Mancher Surfer dürfte in Zweifel geraten, ob ein Preisvorteil von 1,5 Cent pro Gesprächsminute im Vergleich zu den Gebühren eines City-Carriers diese Einschränkung wert ist. Voice over IP, das etliche Analysten als eine Bedrohung für das Kerngeschäft der klassischen Telcos sehen, wird sich wohl im Consumer-Bereich erst dann auf breiter Front durchsetzen, wenn IP-Telefone zur Verfügung stehen, die ohne eingeschalteten PC auskommen. (hi)