Schneller Datenverkehr für bis zu 64 Kilobits

"Dsat"-Netz der Telekom nutzt Kopernikus-Satelliten

20.04.1990

MÜNCHEN (CW) - Nach der Gesamtabnahme durch die Deutsche Bundespost Telekom konnte das Satellitennetz "Dsat" pünktlich am 1. April 1990 seinen Betrieb aufnehmen. Lieferant ist die Siemens AG, München.

Das neue Netz bietet neben digitalen Sprachverbindungen insbesondere auch Kanäle für den schnellen Datenverkehr mit Geschwindigkeiten von bis zu 64 Kilobit pro Sekunde in Datex-L-Wähltechnik. Zu den besonderen Leistungen von "Dsat" gehört vor allem das Rundsenden von Informationen, bei dem von einem Absender mehrere Adressaten gleichzeitig angesteuert werden können. Erstmals lassen sich auch für beliebige Zeiträume Netzkapazitäten im voraus reservieren.

Das Netz - mit insgesamt 30 Erdfunkstellen im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin sowie Betriebseinrichtungen in Passau und Aachen - nutzt den Fernmelesatelliten "Kopernikus", der seit 1989 im Orbit steht. Mit "Dsat" sollen sich nach Siemens-Angaben in Kürze auch Kommunikationswege in die DDR realisieren lassen.

Die Münchner waren im Rahmen des Gesamtprojekts DFS-DFS steht für Deutscher Fernmeldesatellit "Kopernikus" Konsortialführer und übernahmen bei diesem Vorhaben die gesamte Steuerung, die übertragungstechnische Systemauslegung, die Errichtung der Erdfunkstellen sowie die Systemintegration der vermittlungstechnischen Einrichtungen, die bei verschiedenen Partnern entwikkelt und gefertigt wurden. +