"Drohungen" eines Pensionaers

19.08.1994

Wer kennt ihn nicht in der Kommunikationsbranche? Walter Tietz (65), Postdirektor und Referatsleiter fuer "Anwendungsorientierte Daten-Mehrwertdienste" im heutigen Forschungs- und Technologiezentrum (FTZ) der Telekom in Darmstadt, ist im wohlverdienten Ruhestand. Der Diplomingenieur in Diensten der Bundespost galt jahrzehntelang als der Fachmann schlechthin in Sachen Datenuebermittlung und erwarb sich so den Ruf, Deutschlands "Datex-P-Papst" zu sein. Bereits 1965 sorgte Tietz mit dafuer, dass bei der Weltausstellung in Muenchen das erste 300-Bit-Modem und der Dienst "Datex-200" in Betrieb genommen werden konnten. Darueber hinaus fuellen Meter an von ihm veroeffentlichter Fachliteratur die Buecherregale von Systemspezialisten, Programmierern und Studenten. Mit Beharrlichkeit und Erfolg arbeitete Tietz ferner an laenderuebergreifenden Vereinbarungen zwischen den einzelnen PTTs; Message Handling, die Mitteilungsuebermittlung nach den X.400- Empfehlungen der ITU, war und ist noch immer sein Steckenpferd. "Messaging Personality of the Year 1992" der EEMA und "Mr. Communications" von der Studienkommission VII des frueheren CCITT hiessen die juengsten Auszeichnungen fuer den engagierten Telekom- Spezialisten. Der Branche wird

Tietz, in welcher Form auch immer, erhalten bleiben. "Zum Berufs- Briefmarkensammler eigne ich mich noch nicht", meinte Tietz bei seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Postdienst.