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Droht Concert-Schluss nächste Woche?

15.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - AT&T und British Telecom (BT) wollen einem Bericht der "Financial Times" zufolge ihr unprofitables Joint-venture Concert Mitte nächster Woche auflösen. Demnach haben sich die Bündnispartner grundsätzlich über die Vorgehensweise bei der Schließung geeinigt und müssen nur noch Detailfragen klären. Die seit längerem erwartete Entscheidung würde es BT ermöglichen, sich im nächsten Monat in verschiedene Festnetz- und Mobiltelefongesellschaften aufzuteilen. Der TK-Konzern warnte bereits im September vor erheblichen Verlusten im Falle einer Auflösung von Concert. So rechnen Analysten damit, dass die Schließung BT bis zu zwei Milliarden Dollar kosten wird. Finanzchef Philip Hampton erklärte jedoch, es sei unwahrscheinlich, dass BT die Gesamtsumme des

Betriebsvermögens abschreiben müsse. Allerdings würden zusätzliche Belastungen infolge des Stellenabbaus auftreten. Dieser soll laut CEO Peter Bonfield nicht unerheblich sein, auch wenn ein Großteil der 5900 Angestellten ihren Job behalten werde.

Concert wurde Anfang vergangenen Jahres von den zu je 50 Prozent beteiligten Partnern AT&T und BT mit dem Ziel gegründet, ihre international tätige Firmenkunden besser zu bedienen. Als Resultat trat das Joint-venture aber bald in Konkurrenz zu den Eltern, ohne jedoch Profite zu erwirtschaften. So hat Concert allein im ersten Quartal 2001 einen Verlust von 250 Millionen Dollar geschrieben. BT und AT&T wollen Concerts Kunden und Unternehmenswerte jetzt untereinander aufteilen.