Dritte GPL-Version in Arbeit

30.03.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Der inzwischen wieder zurückgetretene OSI-Präsident Russ Nelson hatte eine Erweiterung der Open-Source-Definition um drei Punkte gefordert, die verständliche und vielfältig verwendbare Lizenzen erzwingen sollten. Seine Vorschläge waren allerdings auf Kritik gestoßen, weil sie eigentlich das Verfahren und die Regeln der Zertifizierung betreffen. Nelsons Nachfolger, Michael Tiemann von Red Hat, ist nur Interimspräsident der OSI und vorrangig mit deren Reorganisation beschäftigt. Das behindert die Arbeiten an der GPL 3.

FSF-Jurist Moglen leitet nun eine Gruppe von Anwälten zur Formulierung der Neuversion. Nach seiner Auskunft ist ein Entwurf frühestens Ende dieses Jahres zu erwarten. Der wird dann mindestens ein halbes Jahr von Open-Source-Interessierten und der Community diskutiert. Schon heute gibt es Befürchtungen, eine Aufweichung der GPL 2 könne eine Abspaltung (Forking) der radikaleren Teile der Open-Source-Bewegung zur Folge haben. Eine Verabschiedung der GPL 3 ist laut Moglen nicht vor Sommer nächsten Jahres möglich.