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Drillisch und United Internet droht Konkurrenz bei Freenet-Übernahme

01.10.2007
Den Telekomfirmen United Internet und Drillisch droht nach Angaben aus Branchenkreisen bei der voraussichtlich geplanten Übernahme von Freenet Konkurrenz.

Einige Finanzinvestoren verfolgten den Verkaufsprozess für das Büdelsdorfer Unternehmen mit Interesse und prüften, ob sie ein Gebot abgeben wollen, verlautete am Montag aus Finanz- und Branchenkreisen. Denkbar sei auch eine Kooperation mit Drillisch und United Internet, um Freenet zu übernehmen. Eine Entscheidung gebe es indes bislang nicht.

Drillisch und United Internet halten zusammen knapp 29 Prozent der Aktien von Freenet und erwägen nach eigenen Angaben eine Übernahme des Wettbewerbers. Freenet hatte sich auf Druck von Investoren selbst zum Verkauf gestellt und eine Zerschlagung in einen Festnetz- und einen Mobilfunkbereich nicht ausgeschlossen. Ende Juni hatte das Unternehmen 1,22 Millionen DSL- und 5,24 Millionen Mobilfunk-Kunden unter Vertrag.

Den Kreisen zufolge bereiten United Internet und Drillisch ein Übernahmeangebot für Freenet vor. Dieses könnte bald kommen, da die Akquisition in diesem Jahr abgeschlossen werden müsste, um die Verlustvorträge von Freenet nutzen zu können. United Internet hat vor allem Interesse am DSL-Geschäft von Freenet und Drillisch am Handy-Geschäft. Drillisch-Chef Paschalis Choulidis wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.

Die Übernahme des Wettbewerbers könnte eine kostspielige Angelegenheit für Drillisch und United Internet werden. Nach Angaben aus Aktionärskreisen drängen Großinvestoren auf einen Preis von mindestens 22 Euro pro Freenet-Aktie - insgesamt würde der Kauf damit mit 2,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Am Freitag hatte der Titel bei 19,15 Euro geschlossen. (dpa/tc)