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Arcor greift nach Webhoster Strato

Drillisch und United Internet arbeiten weiter an Freenet-Übernahme

31.10.2007
Die Telekomgesellschaften Drillisch und United Internet arbeiten weiter an einer Übernahme des Konkurrenten Freenet.

Die beiden Unternehmen seien "sehr" an einer Komplettübernahme interessiert, allerdings drücke United Internet nicht auf das Tempo, sagte am Mittwoch eine mit den Vorgängen vertraute Person. Der Prozess werde sich voraussichtlich bis in das kommende Jahr ziehen, da United Internet nicht an den Verlustvorträgen von Freenet interessiert sei. Es gibt daher keinen Zeitdruck. Die Verlustvorträge waren mit dem UMTS-Ausstieg aufgelaufen und würden zum Jahresende verfallen.

United Internet bekräftigte am Mittwoch sein Interesse an Freenet. Allerdings gebe es keinen neuen Sachstand, sagte ein Sprecher. Der Internetdienstleister hatte Ende September zusammen mit dem Freenet-Großaktionär Drillisch ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, in das die Drillisch AG ein 24,5-prozentiges Aktienpaket einbrachte und United Internet 151 Millionen Euro.

Drillisch-Chef Paschalis Choulidis beteuerte in einem Brief an die Aktionäre sein Interesse am Mobilfunkgeschäft von Freenet. Dieses soll mit Drillisch zusammengeführt werden. "Zu diesem Zweck ist Drillisch im September 2007 eine strategische Allianz mit United Internet eingegangen." Das DSL-Geschäft von Freenet soll an United Internet gehen. Choulidis betonte, dass sich die Partner den Erwerb weiterer Aktien und eine Komplettübernahme offen hielten.

Mit der Aufspaltung von Freenet würde die erst im Frühjahr vollzogene Fusion von mobilcom und freenet.de rückgängig gemacht. An den Freenet-Töchtern Strato (Webhosting) und Next-ID (Mehrwertedienste) ist laut Angaben aus Branchenkreisen die Vodafone-Tochter Arcor interessiert. Allerdings würden die Preisvorstellungen auseinanderklaffen, hieß es. Während Arcor für Strato rund 400 Millionen Euro biete, verlange Freenet-Chef Eckhard Spoerr rund 600 Millionen Euro. (dpa/tc)