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Drillisch bietet sich zum Kauf an

10.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der am Neuen Markt notierte Kölner Mobilfunkanbieter Drillisch steht zum Verkauf. "Im Grundsatz sind wir ein Übernahmekandidat", erklärte Vorstandssprecher Marc Brucherseifer gegenüber der Tageszeitung "Die Welt". Management und Aktionäre seien sich einig, das Unternehmen zu einem "fairen Preis" zu veräußern. Dieser müsse deutlich über der aktuellen Marktkapitalisierung von rund 47 Millionen Euro liegen, so der Sprecher. Man stehe derzeit in Verhandlungen mit sechs Interessenten. Drei davon seien Netzbetreiber, die drei anderen kämen aus dem Lager der direkten Wettbewerber.

Drillisch betreibt sein Kerngeschäft als Anbieter von Mobilfunkdiensten ohne eigenes Netz und hatte im Frühjahr 2000 seine Festnetz-Sparte an den finnischen Telekom-Konzern Elisa veräußert. "Hätten wir das nicht gemacht, wären wir heute dort, wo jetzt Teldafax steht", sagte Brucherseifer. Der Marburger TK-Anbieter Teldafax hat vor kurzem Insolvenz anmelden müssen (Computerwoche online berichtete).

Erst gestern hatte Drillisch seine Zahlen für das erste Halbjahr 2001 vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz im Kerngeschäft Mobilfunk gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent auf 173,5 Millionen Mark. Im selben Zeitraum konnte auch die Teilnehmerzahl im Mobilfunk von 375.000 auf 530.000 erhöht werden. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn belief sich im zweiten Quartal auf 0,9 Millionen Mark. Im ersten Quartal 2001 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 0,9 Millionen Mark ausgewiesen.