Drei Mythen von der Globalisierung im IT-Servicemarkt

25.10.2006

Dabei beruft sich Stiehler auf eine Dienstleisterbefragung, die vom ZEW in Mannheim im Mai 2006 für Interdig betrieben wurde. Dabei gaben rund 60 Prozent der IT-Dienstleister an, Services sowohl ein- als auch auszuführen. Doch unter Architekten, technische Beratern und Planern sowie Steuerberatern und Wirtschaftsprüfer gibt es deutlich mehr international aktiven Anbieter, insbesondere was Importaktivitäten anbetrifft.

Der zweite Mythos, den Berlecon widerlegen möchte, erzählt von der großen Bedeutung asiatischer Anbieter im IT-Dienstleistungshandel mit Deutschland. Insbesondere in Indien ist in den vergangenen Jahren ein starker, auf den Export ausgerichteter IT-Servicesektor entstanden (siehe auch "Offshoring: Wo die Inder schwächeln"). Eine detaillierte Betrachtung zeigt jedoch, dass mehr als die Hälfte des grenzüberschreitenden Handels mit IT-Dienstleistungen, bei denen deutsche Unternehmen entweder als Anbieter oder Nachfrager beteiligt waren, innerhalb der EU stattfand.

Neben den EU-Ländern sind die USA der wichtigste Handelspartner für Deutschland. Nahezu ein Viertel des IT-Servicevolumens, das hiesige Firmen im Jahr 2004 importierten, kam aus den Vereinigten Staaten. Dagegen beliefen sich die Einfuhren an IT-Diensten aus Asien (inklusive China und Indien) auf weniger als zehn 10 Prozent.