SaaS-Ecosystem startet eigene Plattform

Drei Klicks zur passenden SaaS-Lösung

27.06.2012
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der Cloud-Verband SaaS-EcoSystem startet eine Plattform, auf der Anwender Saas-Lösungen finden können. Der Service soll Transparenz schaffen.
Foto: SaaS-EcoSystem

Der anbieterunabhängige Marktplatz "Cloud-Planer" ist ab sofort erreichbar. Auf der vom SaaS-EcoSystem e.V. initiierte Plattform sollen Anwenderunternehmen passende Cloud-Applikationen, -Berater und -Technologien finden können. Um das Angebot einzugrenzen stehen Auswahlkriterien wie "Branche", "Anwendungen" und "Geschäftsbereiche" zur Verfügung. "Ziel des Marktplatzes ist die Vergleichbarkeit der Lösungen herzustellen. Wir geben den Nutzern in den Unternehmen eine Entscheidungshilfe in die Hand, wenn sie eine Cloud-Lösung suchen", betonte Frank Türling, Geschäftsführer des Beratungshauses Strategius und Vorstandsmitglied des SaaS-Verbands. Der Planer verfolge anders als diverse SaaS-Marktplätze kommerzieller Anbieter keine Umsatz- und Gewinnziele. Er ist vor allem als Präsentationplattform für Cloud-Anbieter und als Informationsstand für Anwender konzipiert.

Die Auswahl an Lösungen, Beratern und Technologien ist bis dato bescheiden, zum Start präsentieren sich nur die knapp 30 Verbandsmitglieder. Im Lauf des Jahres soll der Zugang zum Planer auch anderen Anbieter geöffnet werden. Voraussetzung ist stets, dass es sich um "echte Cloud-Lösungen handelt", so Türling. Das stellt SaaS-EcoSystems mit Hilfe eines Fragebogens sicher, den die Anbieter selbst ausfüllen und der für Interessenten einsehbar ist. "Das ist eine pragmatische Lösung mit überschaubarem Aufwand", sagt Türling.

Foto: SaaS-EcoSystem

Der Verband erachtet es auch als seine Aufgabe, solche Hersteller zu schützen, die viel Geld in die Entwicklung von SaaS-Angeboten gesteckt haben. Cloud ist ein viel benutzter und häufig missbrauchter Begriff. Das vom Verband entworfene Zertifikat "Trust in Cloud" soll Transparenz schaffen und ist nur echten Cloud-Diensten vorbehalten. Auch hier beruht die Einordnung auf Selbstauskunft: Anhand eines öffentlichen Fragebogens können die Anbieter das Zertifikat für ihre Lösung erwerben und entsprechend bewerben. Ein vergleichbares Zertifikat können darüber hinaus auch Berater vom Verband erwerben. Sie müssen mittels Veröffentlichungen oder Whitepaper ihr Fachwissen gegenüber einer fünfköpfigen Jury beweisen und können sich dann bei positivem Bescheid als Cloud-Experten ausweisen. (jha)

Kriterien, die Anwendungen als echte Cloud-Lösung ausweisen:

• Basiert die Lösung auf Internet-Technologien und bietet sie eine browserbasierende Oberfläche oder eine App für mobile Endgeräte?

• Kann der Nutzer die Anwendung administrieren?

• Ist gewährleistet, dass alle Kunden zu jeder Zeit mit dem gleichen Software-Release arbeiten?

• Wird die Software automatisiert bereitgestellt und kann der Kunde die Einrichtung selber vornehmen?

• Ermöglicht die Lösungsarchitektur eine beliebige Skalierung, also die für die Zielgruppe unlimitierte Nutzung der Anwendung?