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DRAM-Preisabsprachen: Samsung zahlt 300 Millionen Dollar Strafe

14.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Infineon und Hynix hat sich nun auch Samsung Electronics vor einem US-Gericht schuldig bekannt, an Preisabsprachen für Memory-Chips mitgewirkt zu haben. Wie das US-Justizministerium (Department of Justice - DoJ) mitteilte, erklärten sich der koreanische Elektronikkonzern und seine US-Tochter Samsung Semiconductor zur Zahlung von 300 Millionen Dollar bereit - die zweithöchste Strafe, die je in den USA wegen eines Wettbewerbsverstoßes gezahlt werden musste.

Das Unternehmen war beschuldigt worden, zwischen April 1999 und Juni 2002 gemeinsam mit anderen Konzernen aus der Branche Preisabsprachen für die in PCs und Servern verbauten DRAM-Chips getroffen zu haben. Die Leidtragenden waren dem DOJ zufolge US-Verbraucher, die anschließend mehr Geld für die Produkte von Computerherstellern wie Apple, Compaq, Dell, Gateway, Hewlett Packard oder IBM zahlen mussten.

Obwohl Samsung im Dezember 2004 wegen des Prozesses lediglich einer Rückstellung von 100 Millionen Dollar vorgenommen hatte, konnte der Konzern die höhere Strafe locker wegstecken. Im abgelaufenen dritten Quartal 2005 erzielten die Südkoreaner einen Nettogewinn von 1,9 Billionen Won (etwa 1,5 Milliarden Euro). Dabei fiel der Profit wegen der gesunkenen Preise für Halbleiter und Flachbildschirme sogar noch knapp um 30 Prozent unter den Vorjahreswert. Der Umsatz stieg dagegen im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent auf 14,5 Billionen Won (rund 11,4 Milliarden Euro). Im Vergleich zum zweiten Quartal wies Samsung einen Gewinn- und Umsatzzuwachs von elf beziehungsweise sieben Prozent aus. (mb)