IBM präsentiert Mobilcomputer mit Funk-LAN-Unterstützung

Drahtlos ins Netz mit Windows-Notebooks

15.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Erste Windows-Notebooks mit integrierter drahtloser Netzanbindung will IBM im Herbst auf den Markt bringen. Ebenfalls für das vierte Quartal kündigten die Armonker Bluetooth-Optionen für ihre Notebooks und Desktops an. Im Bereich drahtloser Kommunikation trifft Big Blue jedoch auf harte Konkurrenz: Hier beackert Vorreiter Apple den Notebook-Markt bereits seit geraumer Zeit erfolgreich.

Die kürzlich in den USA präsentierten Thinkpad-Modelle "21U" und "71U" der I-Serie 1300 sind die ersten auf Intel-Prozessoren basierenden Notebooks von IBM mit interner Antenne, die die Funk-LAN-Technologie 802.11b unterstützen. Der 802.11b-Standard des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ermöglicht die drahtlose Kommunikation im Frequenzbereich von 2,4 Gigahertz sowie Übertragungsgeschwindigkeiten von 11 Megabit pro Sekunde. Die Preise für die neuen Funk-LAN-Thinkpads, die Anfang des vierten Quartals auf den US-Markt kommen, beginnen bei 1400 Dollar. Wann die Thinkpads hierzulande erhältlich sein werden, steht derzeit noch nicht fest.

IBMs "High Rate Wireless LAN Access Point", der ebenfalls vor kurzem angekündigt wurde, verbindet - vergleichbar mit der Mutterstation eines schnurlosen Telefons - nicht nur die neuen drahtlosen Thinkpads, sondern auch bisher verfügbare Thinkpad-Modelle sowie Big Blues "Netvista"-Desktops, in denen die "IBM High Rate Wireless LAN PC Card 1" zum Einsatz kommt. Dabei sollen je nach Konstruktion eines Gebäudes Entfernungen von bis zu 91 Metern überbrückt werden können. In Deutschland ist der Access Point zum Preis von knapp 2670 Mark erhältlich.

Doch auch im Markt der vieldiskutierten Kurzstreckenfunktechnik "Bluetooth" wollen die Armonker mitspielen. Die "IBM Bluetooth PC Card", die die drahtlose Verbindung zwischen Computern, Handys und anderen Handhelds ermöglicht, kommt in Deutschland ab Oktober im PC-Karten-Format zum Preis von 454 Mark auf den Markt.

In den USA wird außerdem eine Bluetooth-Variante verfügbar sein, die sich in Verbindung mit IBMs "Ultraport-Connector" einsetzen lassen soll. Dabei handelt es sich um eine von Big Blue entwickelte USB-Schnittstelle für den Anschluss beispielsweise von Bluetooth-Sendeempfängern und PC-Kameras. Über diesen Multifunktionssteckplatz, der Bestandteil der neuen Thinkpad-Modelle sein wird, lassen sich derzeit allerdings nur IBM-Produkte anschließen.

Im Bereich drahtlos vernetzer Mobilcomputer erwartet Big Blue jedoch ernstzunehmende Konkurrenz: Neben Direktanbieter Dell, der ebenfalls für diesen Herbst Notebook-Modelle seiner "Latitude"-Serie mit integrierter Antenne angekündigt hat, liefert Rivale Apple bereits seit über einem Jahr "I-Books" mit integrierter Antenne aus, die sich ohne Kabelsalat über die Drahtlos-LAN-Technologie "Airport" vernetzen lassen (siehe CW 30/1999, Seite 12).