Dr. Ing. Horst Hoppe (41), zuletzt EDV-Leiter bei Klöckner Humboldt Deutz, Köln, macht nach knapp sechsmonatiger Tätigkeit als EDV ORG-Boß im Hamburger Verlag Gruner & Jahr folgende, positive Rechnung auf: Sein jetziger Arbeitgeber sei der Datenverarbei

07.02.1975

Dr. Ing. Horst Hoppe (41), zuletzt EDV-Leiter bei Klöckner Humboldt Deutz, Köln, macht nach knapp sechsmonatiger Tätigkeit als EDV/ ORG-Boß im Hamburger Verlag Gruner & Jahr folgende, positive Rechnung auf: Sein jetziger Arbeitgeber sei der Datenverarbeitung gegenüber "sehr aufgeschlossen".

Hoppe ist dem Vorstand direkt unterstellt und für das Rechenzentrum sowie für die Abteilungen Organisation und Programmierung, "EDV-Service" (Systemprogrammierung, Schulung, Qualitätskontrolle/Förderung) und die Datenerfassung verantwortlich.

Reizvoll findet Hoppe die Zusammensetzung seines 80köpfigen Mitarbeiterstabes: "Er reicht von der Locherin bis zum hochqualifizierten Mathematiker."

Sein Führungskonzept, ein Team kollegial zu leiten und für guten informationsfluß zu Sorgen, habe er auch in Hamburg verwirklichen können. (Hoppe hatte bei Krupp die math.-technische Abteilung geleitet und war danach Chef des Rechenzentrums an der Universität Heidelberg, das er maßgeblich mit aufbaute). Er betont: "Ich halte nichts davon, nur von Kollegialität zu reden, sie aber nicht zu praktizieren".

Vor allem aber hätte sein besonderer beruflicher Ehrgeiz, für schwierige organisatorische Probleme effektive Lösungen zu finden, bei Gruner & Jahr reichen "Nährboden" gefunden. Hoppe berichtet: "Zur Zeit sind wir dabei das umfangreiche Text- und Bild-Archiv über EDV abzuwickeln". Das sei mit den anderen, "dicken Brocken", dem Vertrieb einschließlich Abonnement, dem Anzeigen- und dem Renungswesen, bereits geschehen. "Im Laufe dieses Jahres wollen wir unsere Informationssysteme noch besser nutzbar machen, eleganter und anwendungsfreundlicher gestalten".

Im Rechenzentrum steht eine IBM 370/155 mit 1024K sowie umfangreicher Peripherie. Neben der Batch-Verarbeitung steht die TP-Verarbeitung immer mehr im Vordergrund. Sie hat hier zwei Aufgaben:

a) die Abfrage von Dateien

b) die intelligente Datenerfassung. (Betriebssystem OS/MFT).

Mit verstärktem Einsatz von Mixed-Hardware, aber auch durch "natürliche" Personalreduzierung - fünf Mitarbeiter aus dem Bereich Organisation und Programmierung scheiden bis Ende des Jahres auf eigenen Wunsch aus - sollen Kostensteigerungen ausgeglichen werden. Hoppe meint hier in erster Linie die Papierpreiserhöhung.

Unterm Strich gab es gegenüber dem Vorjahr Budget-Kürzungen um zehn Prozent. Hoppe: Sie sind in erster Linie auf unsere Rationalisierungsmaßnahmen, also die erwähnte Personalreduzierung und die Einsparungen beim Einsatz von Mixed-Hardware, zurückzuführen." (rai)

Oskar-Karl Hoffmann (50), meint unverblümt: "Ich bin kein Mann des Großkonzerns. Große Unternehmen reagieren auf Neuerungen zwangsläufig schwerfälliger als kleinere Betriebe. Deshalb nehme ich bei einem Neuanfang bewußt einen "Unsicherheitsfaktor" in Kauf. Dafür kann ich aber meine eigenen Ideen verwirklichen."

Hoffmann, ehemaliger Olivetti-OEM-Marketing-Direktor, hat nach seinen Aussagen bisher zweimal von der Stunde Null an mit aufgebaut: Die Teleprint GmbH, deren Geschäftsführer er fünf Jahre lang war und vor nahezu neun Monaten die Computer Wartungsdienst GmbH (CWD) in Duisburg. Hier ist er ebenfalls Geschäftsführer.

Die CWD deutsche Tochter der englischen Mutter Computer World Trade Gruppe, hat sich mit einem Mitarbeiter-Stamm von gegenwärtig 30 Service-Technikern auf folgende EDV-Dienstleistungen spezialisiert: Lieferanten-Endteste, Installationen, Garantiewartung, Wartung und Reparatur sowie "Field Modifikation".

Kunden sind im wesentlichen Hersteller/Lieferanten von kleineren Computer-Systemen und Peripherie sowie "kleinere" Lieferanten größerer Systeme. Die zweite Zielgruppe setze sich überwiegend aus Anwendern von Mixed-Hardware, Universitäten und Hochschulen, zusammen. Außerdem stelle CWD Großanwendern sogenannter Mono-Anlagen Monitoring-lngenieure, beispielsweise zur Fehlersuche, permanent zur Verfügung.

Hoffmanns Fazit: "Der Markt ist für herstellerneutrale Wartungsdienste sehr aufnahmefähig. Allerdings sind bei der Gründung solcher Unternehmen enorme personelle Vorleistungen notwendig. Ein Wartungstechniker kostet jährlich zwischen 60 000 und 75 000 Mark." (rai)

Hans Dieter Knies (30), hat nach ausgiebigem Ausbildungsprogramm bei der Montedison-Tochter IME (Industria Macchine Elettroniche) in Pomezia bei Rom alle Hände voll zu tun: Für die Montedison Deutschland GmbH soll er vom heimischen Frankfurt aus den Vertrieb der IME-Produktpalette, Bürocomputer und elektronische Tischrechner, ankurbeln.

Allerdings wird die Montedison Deutschland GmbH die IME-Erzeugnisse nicht direkt verkaufen, sondern dafür selbständige Generalvertretungen gewinnen ,"die", so Knies "wir in fachlicher und personeller Hinsicht voll unterstützen werden". Zur Betreuung der Generalvertretungen sei der Aufbau eines Außendienstes im Gange.

Das Risiko dieses Neuanfanges -IME-Produkte waren schon früher in der Bundesrepublik vertreten - fürchtet Knies nicht: "Wir sind uns durchaus bewußt, daß wir in einer gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Situation auf den Markt gehen. (rai)

Wolfgang F. E. Kull (44), gehört seit Anfang des Jahres der Fachpressestelle der Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) in Stuttgart-Zuffenhausen an. Schwerpunkt seiner SEL-Tätigkeit ist die Betreuung des Bereichs "Private Nachrichten und Datensysteme".

Der bekannte Fachjournalist war zuletzt zwei Jahre lang Chefredakteur des "Büro und Informatik-Service" Wiesbaden. Kull ist außerdem ehemaliger Pressereferent der Datel GmbH, Frankfurt Zuvor hatte er in Personalunion die Redaktionen der Elektronik-Zeitung und der Computer-Zeitung im Konradin-Verlag, Stuttgart-Leinenfelden, geleitet. (rai)