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Download-Dienst MusicRebellion versucht's mit Dumping-Preisen

09.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein wenig bekannter Online-Musikdienst versucht mit einem Dreh an der Preisschraube Konkurrenten wie Apples iTunes oder dem neuen Napster Marktanteile abzujagen: Ab sofort verlangt MusicRebellion einen Basispreis von zehn US-Cent je Download, also etwa ein Zehntel der Gebühren von anderen Anbietern. Der Clou: Der Preis für den Musik-Download ist flexibel und orientiert sich an der Nachfrage, bei häufigem Aufruf eines bestimmten Songs steigt demnach die Gebühr.

Die Dumping-Preise sind allerdings nur ein temporäres Phänomen. Wenn die für die Werbekampagne bereitgestellte Geldsumme verbraucht ist, werden mit 50 bis 70 Cent pro Titel wieder höhere Download-Gebühren verlangt, klärt Holly Cooper, Marketing-Direktor der Muttergesellschaft Digonex Technologies, auf. Man wolle mit der Aktion herausfinden, wie viel Geld den Nutzern ein legaler Musik-Download wert sei. Das Angebot ermögliche es den Käufern, beim Ermitteln eines fairen Entgelts für die Songs mitzuhelfen und dabei sicher zu stellen, dass Künstler und Platten-Labels angemessene Lizenzgebühren erhalten. Der Versuch dürfte auch bei den Musikern auf offene Ohren stoßen: Diese hatten sich bereits beklagt, dass die Nutzer von Download-Diensten häufig nur die besten Songs aus einem kompletten Album erwerben.Der Online-Musikdienst ist allerdings nur in den USA verfügbar. (mb)