Dow Chemical ersetzt SAP R/2 durch SOA

05.07.2007
Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow Chemical Company baut eine Service-orientierte Architektur (SOA) auf Basis von SAP Netweaver, um seine Altsysteme abzulösen.

Betroffen sind vor allem die rund 20 Jahre alten SAP R/2-Systeme sowie eine intern entwickelte Legacy-Anwendung. Im Rahmen des Projekts Next Generation Architecture plant Dow Chemical eine SOA, die auf der Integrations- und Ablaufplattform Netweaver und dem ERP-System MySAP aufsetzt. Die neue Plattform solle die neuen Geschäftsmodelle des Unternehmens unterstützen und dabei rund 20 Jahre in Betrieb bleiben, erklärte die zuständige IT-Managerin Melanie Kalmar gegenüber dem britischen Informationsdienst ComputerWeekly (siehe auch Legacy-Modernisierung mit SOA bei der Credit Suisse).

Die SOA werde es ermöglichen, Datendefinitionen und Programmcode mehrfach zu verwenden, die Anwendungsentwicklung zu beschleunigen und Wartungskosten zu sparen, begründete sie das Vorhaben. Zudem ließen sich Geschäftsprozesse effizienter unterstützen und rascher ändern. Um das Konzept zu testen, entwickelte Dow Chemical ein Dokumenten-Management-System aus SOA-Komponenten. Damit sollte das Genehmigungsverfahren für neue Produkte beschleunigt werden. Unterm Strich habe sich laut Kalmar eine erhebliche Zeitersparnis ergeben. Künftig würden alle zusätzlichen chemischen Produkte das Verfahren durchlaufen. Nach dem gelungenen Proof of Concept will der Chemiekonzern die Next Generation Architecture noch in diesem Jahr produktiv einsetzen. Die ersten Projekte, die darauf aufsetzen, betreffen die Bereiche Einkauf, Wartung und Preisgestaltung. Für Netweaver habe vor allem gesprochen, dass die Plattform auch Anwendungen unterstütze, die nicht von SAP stammen, erläuterte die IT-Managerin.

Mehr zum Thema Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)