Gadget des Tages

Double fährt iPads spazieren

29.07.2013
Von Tobias Wendehost
Double Robotics hat mit Double ein Segway-ähnliches Gerät entwickelt, das im Zusammenspiel mit Apples iPad als mobiler Telepräsenzroboter funktionieren soll.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Museum vor einem impressionistischen Gemälde von Claude Monet. Der Blick konzentriert sich ganz auf die eindrucksvolle Farbenpracht von "Abendstimmung in Venedig". Plötzlich kommt ein zweirädriges Gefährt mit einem langen Stiel angefahren. Auf der oberen Seite befindet sich ein iPad, das wie von Zauberhand auf die Höhe des Bilds aufsteigt. Die Situation wirkt surreal. Wenn es nach den Entwicklern von Double Robotics geht, könnte sie in Zukunft dennoch häufiger auftreten.

Fernsteuerung per App

Das beschriebene Gefährt nennt sich Double und ist ein Roboter, der mit Hilfe des iPads (oder besser: der Kamera des Tablet-PCs) Telepräsenzfunktionen erfüllen soll. Das Gerät funktioniert ähnlich wie ein Segway. Der fahrbare Untersatz auf zwei Rädern ist vor allem in größeren Städten bekannt und dient Touristen meiste für die Erkundung von Sehenswürdigkeiten. Double ist allerdings nicht für Menschen sondern für iPads ausgelegt, die an der Oberseite eines ausfahrbaren Stiels befestigt sind.

Hat man die zugehörige App auf dem Apple-Tablet und einem Zweitgerät installiert, kann Double ferngesteuert werden. Gleichzeitig lassen sich mit der Software Videokonferenzen starten. Die Entwickler bewerben das Gadget beispielsweise als Hilfsmittel für Büros, Museen, Schulen oder in der industriellen Produktion. Steht das Gerät länger an einem Ort, kann eine Stütze ausgefahren werden. Ansonsten balanciert sich Double mit seinen zwei Rädern selbst, was einen höheren Stromverbrauch bedeutet. Der integrierte Akku soll bis zu acht Stunden ausreichen - bei zwei Stunden Ladezeit.

Unterschiedlicher Erfolg von fahrbaren Mobilgeräten

Weitere Informationen zu Double gibt es auf der Website des Herstellers. Dort lässt sich das Gerät auch für knapp 2500 US-Dollar (rund 1880 Euro) vorbestellen. Die Auslieferung erfolgt im Herbst. Ob das Produkt von Double Robotics ein Hit wird, ist offen. Ähnliche Ideen waren in der Vergangenheit unterschiedlich erfolgreich. Das Projekt Helios auf Kickstarter scheiterte beispielsweise im Oktober 2012 deutlich - auch wenn der Roboter hierbei ein iPhone transportierte.

Die verspielte Variante Romo - hauptsächlich für Kinder gedacht - konnte sich dagegen auf der Crowdfunding-Plattform behaupten. Eine professionelle Variante mit einem ähnlichen Anspruch wie Double Robotics bietet auch iRobot mit der Ava-Plattform und dem Roboter RP-Vita an. Dieser soll beispielsweise Gespräche zwischen Patienten und Ärzten erlauben, wenn ein direkter Kontakt nicht möglich ist.