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Dotcoms legen keinen Wert auf Finanzkontrolle

15.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Etwa ein Viertel der europäischen Dotcoms verfügt über keine grundlegende Finanzkontrolle. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungshauses PricewaterhouseCoopers (PwC), die im Auftrag des Unternehmens Arnold + Bolingbroke erstellt wurde. Der Bericht basiert auf der Befragung von 400 Managern europäischer Internet-Firmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zwischen Juli und Oktober 2000. Rund 48 Prozent der Unternehmen übten zum Untersuchungszeitpunkt seit höchstens einem Jahr ihre Geschäfte aus.

Wie es in der Studie heißt, bemüht sich ein Viertel der untersuchten Dotcoms weder um regelmäßige Finanzplanungen oder -kontrollen noch um einen monatlichen Controlling-Bericht. Nur ein Drittel der befragten deutschen Unternehmen führt kontinuierliche Cashflow-Kontrollen durch. Weniger als die Hälfte der Firmen hält ordentliche Vorstandssitzungen ab. Trotz des Dotcom-Sterbens bewerten die Unternehmen die Sicherstellung der nächsten Finanzrunde als relativ unwichtig.

Die meisten befragten Manager lehnten es zudem ab, Kosten einzusparen, um so über mehr liquide Mittel zu verfügen. Der Studie zufolge holen 72 Prozent der Dotcoms keinen Rat zur Tauglichkeit ihres Geschäftsmodells ein. Im Gegensatz zu den britischen Firmen, von den etwa 48 Prozent ein unabhängiges Beratungsunternehmen bemühen, tun dies nur elf Prozent der deutschen Dotcoms.