Rekursives Load Balancing von Web-Servern

Doppelte Hydra wacht über die Performance großer Internet-Sites

26.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Hinter dem eigenwilligen Namen Hydra Hydra 100(HH 100) verbirgt sich eine Load-Balancing-Lösung des amerikanischen Anbieters Hydraweb. Das aus Hard- und Software bestehende Produkt arbeitet als Kontrollzentrale für eine Reihe von Load Balancers.

Der HH 100 überwacht mehrere Load Balancer von Typ Hydra 900, 2000 und 5000. Jedes dieser Systeme wiederum kontrolliert eine Reihe von Web-Servern, im Hydraweb-Jargon "Content Cluster" genannt, und verteilt dabei die Last gleichmäßig auf die Rechner. Der HH 100 kümmert sich um eine ausgeglichene Lastverteilung über alle Load Balancer hinweg. Außerdem leitet dieser Web-Traffic-Router den Internet-Verkehr um, sobald ein Load Balancer oder ein Server ausfällt. Auf diese Weise, so der Anbieter, sei ein Zusammenbruch einer Web-Site praktisch ausgeschlossen. Darüber hinaus lasse sich das System auch für Backup- und Disaster-Recovery einsetzen, wobei ein Content Cluster als Hot-Standby läuft und beim Ausfall des aktiven Clusters einspringt.

Außerdem stellt Hydraweb (http:/www.hydraweb.com) mit dem HH 100 die Technik "Hydracookie" vor, ein auf Cookies basierender Priorisierungsmechanismus für Internet-Bandbreite. Nach den Plänen des Herstellers sollen beispielsweise die Betreiber von E-Commerce-Sites so ihren Stammkunden eine bessere Antwortzeit einräumen können als anderen Besuchern. Voraussetzung ist allerdings, daß der User seinen Browser für den Empfang vonCookies öffnet.

Typische Kunden von Hydraweb sind Finanzinstitute, Wertpapierhändler, Internet-Service-Provider, die Shop- oder Site-Hosting anbieten, sowie die Betreiber großer Web-Shops. Dementsprechend hoch ist der Preis: Der Hydra Hydra wird als redundantes System, bestehend aus zwei HH 100, angeboten und kostet 50 000 Dollar.