Ende November wurde offiziell, was sich schon seit einiger Zeit abzeichnet: Aus Unix wird nix. Microsoft und IBM konnten sich nämlich nicht einigen, wer in der zu gründenden AIX-Foundation (Advanced Indifference Extended) das Neinsagen haben sollte.

Noch ein Wort zu Microsoft: Für Deutschland-Chef Christian Wedell wird sich der Erfolg des eigenen Betriebssystems OS/2 wohl nicht verhindern lassen, während Unix "durch unterschiedliche Interessen der Hardwarehersteller" (hört, hört!) noch für Jahre gehandikapt sei. Der Software-Realo sagt nur, was in Sachen Unix Wunschdenke ist.

Zu Trauerweins Favoriten für den Titel "DV-Münchhausen '88" gehört Wedell deshalb nicht. Die Krone gebührt seiner Meinung nach keiner Einzelperson, sondern denjenigen gemeinsam, die David Tory zum Vorsitzenden der Open Software Foundation (OSF) gewählt haben.

Noch zwei Wochen vor seiner Berufung, daran möchte Sebastian erinnern, hatte sich der Computer-Associates-Manager und Mainframe-Spezialist öffentlich über Unix lustig gemacht - ein schöneres Einstandsgeschenk hätte er den OSF-Sponsoren gar nicht machen können. IBM und Unix: Trauerwein mag zwar Münchhausen, aber das geht ihm denn doch zu weit.