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Domain-Registrar verklagt Verisign wegen aggressiver Kundenabwerbung

07.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Sicherheitsspezialist und Web-Domain-Registrar Verisign wurde von seinem Konkurrenten Go Daddy wegen irreführender Werbung und Beeinträchtigung der Kundenbeziehungen verklagt. Nach Angaben des Klägers versendet Verisign trotz einer Unterlassungsverfügung weiterhin Mitteilungen an die Kunden von Go Daddy und anderer Domain-Registrare, wonach die Gültigkeit des Domain-Namens zu einem fiktiven Termin ausläuft. Die Empfänger werden dabei vor die Wahl gestellt, einen ausgefüllten Antrag zusammen mit 30 Dollar zurückzusenden oder ihren Domain-Namen zu verlieren. Zahlt der Domain-Inhaber, übernimmt Verisign die Verwaltung seiner Domain. Go Daddy verlangt von den Domain-Inhabern lediglich neun Dollar pro Jahr für diesen Dienst.

Bereits im Mai wurde Verisign gerichtlich verboten, entsprechende Briefe an Kunden des Domain-Registrars BulkRegister zu schicken, eine Woche später strengte eine Anwaltskanzlei aus Los Angeles eine Sammelklage gegen Verisign an.

Das Unternehmen aus Arizona ist seit der Übernahme von Network Solutions auch im Domain-Registrierungsgeschäft tätig. Noch vor drei Jahren besaß Verisign bei der Registrierung von Domain-Namen in den USA ein Monopol. Nachdem dieses fiel und viele Kunden zu Discount-Registraren wie Go Daddy wechselten, zählte die Company im ersten Geschäftsquartal 2002 nur noch zwölf Millionen aktive Domain-Name-Nutzer. Verisigns Marktanteil schrumpfte im April diesen Jahres auf 38 Prozent. (mb)