Ratgeber

Do's & Don'ts der App-Entwicklung

23.09.2010
Von Jens Wagener und Dr. Marcus Plach

Programmierer-Markt als Auswahlkriterium

Doch für welches Betriebssystem soll ich mich - um bei dem Beispiel Produktpräsentation am Tablet-Recher zu bleiben - entscheiden? Mit dem Einsatz von Windows 7 oder Apple iOS ist die Abhängigkeit vom jeweiligen Hersteller sehr stark. Apple zum Beispiel gibt für seinen App-Store enge juristische Regeln vor. Wer sein Produkt dort einstellen will, muss sich diesen bedingungslos unterwerfen. Wer auf das Betriebssystem Android setzt, ist in der Lage, von den Vorteilen eines offenen Systems (Open Source) zu profitieren.

Sehr wichtig ist auch die Verfügbarkeit von spezialisierten Softwareentwicklern. Die Plattformen Windows und Android sind stark verbreitet. Damit ist es einfacher, die entsprechenden .NET- und Java-Entwickler zu bekommen. Anders sieht es bei Apple aus. Objective-C-Entwickler sind schon jetzt nur schwer zu finden, und das wird sich wohl auch nicht so bald ändern.

Mindestens ebenso wichtig wie die Betriebssystem-Frage ist die nach der Benutzeroberfläche. Von einer App wird heute erwartet, dass sie ein effektives und effizientes Arbeiten unterstützt. Darüber hinaus hat sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend der Anspruch des "Joy of Use", sprich des Spaßes bei der Bedienung eines interaktiven Systems, als Qualitätskriterium von Software etabliert.

Anwender, vor allem im Business-Bereich, achten immer mehr darauf, dass Benutzeroberflächen intuitiv verständlich sind und keine langwierige Einarbeitung erfordern. Auch bei weniger häufigem Gebrauch einer App sollte die Bedienoberfläche (User Interface) genügend "Führung” bieten und Benutzungshürden vermeiden. Verständliche Rückmeldungen an den Nutzer und die Unterstützung beim Auftreten von Fehlern sind nicht nur bei der Steuerung technischer Systeme von oft sicherheitskritischer Bedeutung. Auch bei der Interaktion im Konsumenten-Bereich steht das angenehme Benutzungserlebnis an erster Stelle. Eine nachvollziehbare Navigation, übersichtliches Layout und das gekonnte "Zähmen” komplexer Funktionen sind hier die Schlüsseleigenschaften, die Apps aufweisen müssen, um sich im Markt durchsetzen zu können.