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DNG - Neues Archivformat für Digicam-Bilder

27.09.2004

Adobe Systems hat mit dem "Digital Negative" (DNG) ein neues und einheitliches Format für RAW-Daten von Digitalkameras vorgestellt. Kostenlose Konverter und Photoshop-Plug-ins sind bereits verfügbar.

RAW-Daten stammen direkt aus dem Bildsensor der Kamera und haben noch keinerlei Kameraelektronik oder Kompression hinter sich - das digitale Pendant zum traditionellen Filmnegativ gewissermaßen. Die verschiedenen Kamerahersteller liefern bislang allerdings unterschiedliche RAW-Daten ab. DNG soll hier Abhilfe schaffen und einen einheitlichen, offenen Standard bieten.

"Völlig unterschiedliche Formate erschweren die Arbeit von Kunden und Publishern. Zudem kann heute noch niemand wissen, welche der derzeit genutzten RAW-Formate in zehn Jahren noch unterstützt werden", begründet Bryan Lamkin den Vorstoß, Adobes Senior Vice President of Digital Imaging und Digital Video Products. DNG ermögliche eine langfristige Archivierung von Foto-Rohdaten mit kompletten Bildinformationen unabhängig vom Kameratyp.

DNG basiert laut Adobe auf dem Standard "TIFF EP" (Tagged Image File Format for Electronic Photography), der bereits die Basis zahlreicher proprietärer RAW-Formate bildet. Es unterstützt zahlreiche Metadaten, Kamerahersteller können aber auch zukünftig eigene Metadaten-Felder integrieren. Weitere Informationen zum DNG-Format sowie Konverter für aktuelle RAW-Formate von mehr als 65 Kameras in den neuen Standard finden sich hier. Für "Photoshop CS" gibt es ein neues "Camera-RAW"-Plug-in mit DNG-Unterstützung, das neue "Photoshop Elements 3.0" kann von Haus aus mit DNG-Dateien umgehen.

Adobes Vorstoß ist zweifellos löblich, aber auch nicht uneigennützig. Ein Erfolg kann DNG nur werden, wenn möglichst viele Kamerahersteller sowie andere Anbieter von Bildbearbeitungssoftware das Format übernehmen. Ob es dazu kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. (tc)