Outsourcing-Vertrag verlängert

DLR führt neue Strafzahlungen ein

27.01.2010
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Pönalen steigen je nach Produktivitätsverlust

Herzstück des neuen Abkommens ist jedoch eine neue Pönalen-Regelung, die es in der zwischen DLR und T-Systems vereinbarten Form bislang im Markt nicht gibt. Die Höhe der Strafzahlungen bei Ausfall von IT-Systemen orientieren sich nicht wie üblich an den Einnahmen, die der Dienstleister mit den monierten Betriebsdiensten erzielt, sondern am Produktivitätsverlust der betroffenen DLR-Mitarbeiter. Um die Folgen eines IT-Ausfalls besser bewerten zu können, hat das IT-Management des DLR zusammen mit den Fachbereichen die IT-Dienste nach ihrer Kritikalität für die Arbeit der Nutzer gewichtet. Je stärker ein Ausfall oder Qualitätsverlust die Nutzer in ihrer Arbeit behindert, desto schmerzhafter sind die Strafen. So können beispielsweise relativ günstig betriebene IT-Services hohe Pönalen für den Provider zur Folge haben, wenn die DLR-Forscher nicht auf notwendige Ressourcen zugreifen können.

Die Zahlungen errechnen sich aus der Summe der ausgefallenen Dienste, der Ausfallzeit und der Zahl der betroffenen Mitarbeiter. "Damit haben wir die Gewissheit, dass auch einfache Dienste, mit denen der Dienstleister wenig Einnahmen erzielt, die aber für die Zuverlässigkeit des IT-Umgebung wichtig sind, besonders intensiv kontrolliert werden", schildert Popp den Vorteil der Vereinbarung. "In den traditionellen Pönalenvereinbarungen spiegeln die Strafzahlungen nicht die Kritikalität der IT-Dienste wider." Mit dem ausgeschriebenen Modell haben sich einige, insbesondere große Dienstleister schwergetan, da es eine neue Form der Risikobewertung erfordert. "Wir sind sehr froh, dass sich unser bisheriger Dienstleister auf unsere Forderungen eingelassen hat", betont Popp.