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Disney verstärkt Fokus auf virtuelle Welten

21.02.2008
Von pte pte
Der US-Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney http://disney.com hat vor kurzem die Gründung einer neuen Studio-Unit bekannt gegeben. Unter dem Namen "Disney Online Studios" sollen dabei verschiedene Aktivitäten aus den Bereichen Games und Social Communities gebündelt werden. Wie die Fachzeitschrift der US-Filmindustrie "The Hollywood Reporter" berichtet, plant das Unternehmen verschiedene bereits bestehende Online-Teams wie etwa Disney.com XD und die Virtual Reality Studio Gruppe in die neue Unit zu integrieren. Nicht in der neuen Gruppe enthalten sein wird hingegen das im August vergangenen Jahres für insgesamt 700 Mio. Dollar erworbene Online-Community-Portal für Kinder "Club Penguin". Ziel der Gründung des Online Studios sei es laut Disney, neue virtuelle Welten für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Diese sollen sich an beliebten Formaten bedienen, aber auch den Trend des Social Networking mit aufgreifen.

"Wir glauben an das Potenzial virtueller Welten", erklärt Paul Yanover, stellvertretender Generaldirektor von Disney Online. Man habe festgestellt, dass für zunehmend mehr Nutzer Content und Spiele in den Vordergrund rücken würden, während das Abrufen von reinen Informationen immer weiter in den Hintergrund gedrängt werde. "Dies ist nun ein weiterer Schritt in unserem Versuch, sich dieser Entwicklung anzunehmen", betont Yanover. Disney habe hierfür eine Reihe von kleineren und größeren Projekten in Planung. "Es geht uns in erster Linie darum, günstige Gelegenheiten ausfindig zu machen, um unserem Publikum eine Freude zu bereiten", erläutert Yanover. Man wolle künftig schließlich stärker auf die Wünsche der Nutzer eingehen und ihnen ein besonderes Erlebnis bieten.

Vor allem Angebote für Kinder und Jugendliche stünden dabei im Vordergrund. Ein Beispiel sei die angekündigte Online-Welt Pixie Hollow, die basierend auf einem bereits bestehenden Disney-Franchise entwickelt werden soll. "Pixie Hollow ist definitiv stärker auf die Zielgruppe junger Mädchen ausgerichtet als andere Projekte", schildert Yanover. Zudem wolle man künftig enger mit der Videospielabteilung, den Disney Interactive Studios, zusammenarbeiten. Der Fokus soll hierbei allerdings verstärkt auf solche Konzepte gelegt werden, die sich schon bisher bewähren konnten wie etwa kostenlose Casual Games. "Spiele sind bereits ein wichtiger Bestandteil von Disney.com und sie sind der Hauptgrund, warum Kinder und ihre Eltern die Seite besuchen", meint Yanover. Aufgrund dieses Umstandes sei es auch nur logisch, dass Disney diesen Bereich weiterentwickeln wolle.

Disney hat sich seit seiner Gründung 1923 durch die Brüder Walt und Roy Oliver Disney zu einem weltweit diversifizierten Medien- und Unterhaltungskonzern entwickelt. Ursprünglich auf die Produktion von Zeichentrickfilmen spezialisiert, ist das Unternehmen durch Übernahmen von Filmstudios mittlerweile auch Spielfilmproduzent. Disney produziert und vermarktet heute aber nicht nur Filme, Videos, Bücher, Magazine und Musik, sondern ist auch einer der größten TV-Anbieter. Die aktuellen Pläne sollen dem Konzern nun auch im Online-Bereich zu einer starken Marktposition verhelfen. Momentan erreicht Disney nach eigenen Angaben mehr als 27 Mio. Online-Nutzer im Jahr. (pte)