Feuersicherer Superschrank in Arbeit:

Disketten mögen's nicht so heiß

04.07.1980

HAMBURG (bi) - Die Staalmeubel, Hamburg, weiß wovon sie spricht, wenn sie darauf hinweist, daß der Verlust beschrifteter Disketten die Substanz eines Unternehmens gefährden, wenn nicht vernichten kann. Staalmeubel baut unter anderem feuersichere Datenträgerschränke und -Tresore.

Nun können bisher in Deutschland - nach Kenntnis der Staalmeubel zwar feuersichere Datenträgerschränke produziert werden, die sich nach der VDMA-Norm 24991 (Teil 1, Stand Juni 1979) richten, aber noch keine, die höheren Anforderungen genügen.

Das bedeute für den Anwender, daß es derzeit noch keine technische Möglichkeit gibt, Disketten feuersicher, entsprechend den Herstellerangaben aufzubewahren.

Nach übereinstimmenden Aussagen mehrerer führender Hersteller von Disketten liegt nämlich der kritische Temperaturwert bei 51 bis 52 Grad Celsius - im Bereich der relativen Luftfeuchte werden 85 Prozent als Obergrenze genannt.

Die VDMA-Norm 24991 nennt als maximale Temperaturerhöhung 50 K (entspricht Celsius-Graden) bei einer Ausgangstemperatur von 20 plus/minus 5 Grad Celsius; die relative Luftfeuchte darf nicht 85 Prozent übersteigen. Für Bänder ist das ein ausreichender Schutz, für Disketten der Untergang.

Die erreichten Werte der heute verfügbaren Schränke liegen mehr oder minder geringfügig unter denen der VDMA-Norm; wie Staalmeubel meint, dürfte es der Industrie nicht leichtfallen, diese Norm, zumindest im Temperaturbereich, um rund 30 Grad C zu unterschreiten.

Die holländische Lips-Staalmeubel-Gruppe ist jedoch derzeit damit beschäftigt, einen derartigen feuersicheren Datenträgerschrank auch für Disketten zu entwickeln.

Informationen: Gipsen & Staalmeubel GmbH & Co KG, Auf dem Königslande 31, 2000 Hamburg, 70 Tel.: 040/6 82 44 41