Slydial-Service

Direkt den Anrufbeantworter anrufen

25.07.2008
Von pte pte
Mit Slydial geht in den USA ein Mobilfunkdienst mit einer eher außergewöhnlichen Idee an den Start.

Slydial ermöglicht es, dass Anrufe auf einem Mobiltelefon direkt an die Mobilbox des Angerufenen weitergeleitet werden. Üblicherweise macht man als Anrufer nur dann Bekanntschaft mit der Mobilbox, wenn der Angerufene nicht erreichbar ist oder es gerade nicht sein will. Über die Vorwahl von Slydial kann der Anrufer den Spieß umdrehen: Das Handy klingelt nicht, und man kann sofort die Nachricht hinterlassen. Die angerufene Person bemerkt den Anruf damit erst durch die Benachrichtigung des Providers über eine neue Sprachmitteilung, berichtet das Branchenportal "Cnet".

Die Idee hinter Slydial ist es, dass mithilfe des Dienstes vermieden werden kann, den Anrufer zu stören. Andererseits könne der Nutzer auch peinliche Situationen umgehen, wenn beispielsweise eine schlechte oder unbequeme Nachricht zu überbringen ist. Vor allem in der hektischen Geschäftswelt heutzutage sei der Dienst ein praktisches Angebot, meint Gavin Macomber, Gründer von MobileSphere, dem Unternehmen hinter Slydial. "Jeder hat schon einmal eine Situation erlebt, in der man jemanden angerufen hat und dabei hoffte, auf die Mobilbox zu kommen, um eine Nachricht zu hinterlassen und sich ein möglicherweise längeres Gespräch zu ersparen", sagt Macomber.

Slydial ist ein Mehrwertdienst, der sich über Werbung finanzieren soll. Der Anrufer muss sich eine zehn Sekunden lange Werbebotschaft anhören, bevor er eine Nachricht hinterlassen kann. Nutzt eine Person diesen Dienst öfter, so kann ein Premium-Vertrag für rund fünf Dollar pro Monat abgeschlossen werden. Slydial ist in den vergangenen drei Monaten bereits als Service in der Beta-Phase gelaufen. In dieser Zeit haben den Dienst eigenen Angaben zufolge 5.000 Personen in Anspruch genommen.

Kritische Stimmen zu dem Slydial-Service haben sich ebenfalls bereits zu Wort gemeldet. Denn mit dem Dienst eröffnet sich auch die Möglichkeit, dass werbetreibende Unternehmen den Service von Slydial benutzen, um Werbebotschaften auf der Sprachbox zu hinterlassen. Das Bild von mit Werbeprospekten vollgestopften Postkästen könnte somit auch bald im Mobilfunkbereich Realität werden. (pte)