Commerzbank-Tochter plant Einstieg ins Internet-Geschäft

Direkt-Banking: Die Rheinhyp denkt über das Wie nach

19.12.1997

Mit dem Thema Direkt-Banking werden sich über kurz oder lang alle Finanzdienstleister auseinandersetzen müssen. Nach der Definition der Rheinhyp handelt es sich dabei um ein Geschäft, das wenig oder keine Beratung erfordert, das sich also auch über das Telefon und das Internet abwickeln läßt. Bislang hat die 97prozentige Commerzbank-Tochter in diesem Bereich nichts anzubieten - im Gegensatz zum Mutterkonzern, der mit der Comdirect Bank GmbH, Quickborn, einen Internet-basierten Discount-Broker ins Rennen geschickt hat.

Einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" zufolge wird die Rheinhyp ab 1. Januar kommenden Jahres in das Direktbankengeschäft via Telefon und Internet einsteigen, um ihren Kunden beispielsweise die Kreditverlängerung per Anruf oder Web-Transaktion zu ermöglichen. Pressesprecherin Gisela Brandhoff mochte diese Informationen allerdings nicht bestätigen. Sie seien "nicht grundsätzlich aus der Luft gegriffen", räumte Brandhoff ein, "nur sehr schief".

Richtig sei, daß die Rheinhyp eine Vierteilung ihres Vertriebs vorantreibe: in die Geschäftsfelder Privat-, Firmen- und Auslandsklientel sowie Direktkunden. In bezug auf letztere existierten zudem "Gedankenspiele" in Richtung auf eine eigenständige Vertriebstochter. Auch der Einstieg ins Internet sei geplant. Kurzum: Es gebe eine Reihe von Ideen, aber noch nichts Ausgereiftes. "Der Weg dorthin ist das Problem", verriet die Pressesprecherin. Als "völligen Unsinn" bezeichnete sie hingegen die Idee, Vertragsverlängerungen via Internet oder Telefon zu ermöglichen.