Studie zeigt Schwachstellen

Digitalisierung leider keine Chefsache

03.03.2016
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Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

Industrie 4.0 gewinnt stark an Bedeutung

Auch Industrie 4.0 - Stichwort Internet der Dinge - wird bei den Befragten in den kommenden zwei Jahren stark an Bedeutung gewinnen. In zwei Jahren wollen 75 Prozent der Unternehmen - aktuell sind es 50 - Produkt- und Produktionsdaten systematisch mit Hilfe von Sensoren erheben.

Viel zu viel Altsoftware

Ersatzbedarf: Erschreckenderweise arbeiten nach eigenen Angaben 22 Prozent der Befragten Unternehmen mit einer IT-Landschaft, die "überwiegend Altsoftware" aufweist. Besonders in der Automotive-Branche ist dieser Anteil besonders hoch.

Lünendonk hat auch danach gefragt, wofür Unternehmen im Zusammenhang mit Digitalisierung Geld ausgeben und in Zukunft ausgeben wollen. Ergebnis: 44 der Befragten aus der Logistikbranche gaben an, "sehr hohe" Investitionen in Cloud Services zu planen. Außerdem wollen sie sich intensiv mit Analytics beschäftigen, um die Steuerung ihrer Supply-Chains weiter zu verbessern. Für die Automotive-Branche dagegen steht im Vordergrund, ihre veraltete Softwarelandschaft zu modernisieren.

Industrie: CIOs sind häufig die Chief Digital Officer und treiben Innovationen voran.
Industrie: CIOs sind häufig die Chief Digital Officer und treiben Innovationen voran.
Foto: Lünendonk

Es geht um drei große Herausforderungen

Zusammenfassend offenbart die Lünendonk-Befragung drei Herausforderungen, denen sich Unternehmen beim Thema Digitalisierung stellen müssen.

Erstens ist die Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilungen und Fachabteilungen verbesserungsfähig: Nur knapp 30 Prozent der Befragten gaben an, dass Fachbereiche die IT frühzeitig in Digitalisierungsprojekte einbinden. Eine Folge ist, dass IT-Sicherheit und Integration in die bestehende Struktur zu wenig Berücksichtigung finden.

Zweitens ist das Thema Digitalisierung vielfach noch nicht im Top-Management angekommen: In nur 40 Prozent der analysierten Firmen werden digitale Innovationen "from the Top" vorangetrieben.

Drittens haben bei der systematischen Nutzung von Daten im Zusammenhang mit Industrie 4.0 zwar viele Unternehmen ehrgeizige Pläne, sind aber aktuell von ihren Zielen noch recht weit entfernt.

Die Studie ist hier kostenfrei zum Download erhältlich.