FAQ Antivirus

Digitale Plagegeister ausgesperrt!

16.06.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Sollten die Grundeinstellung der AV-Software geändert werden?

Dafür gibt es keinen Grund - es sei denn, der Benutzer weiß genau, was er tut. In der Standardauslieferung sind die Einstellungen, die an Clients in Unternehmen ausgesandt werden, eher "konservativ" gewählt. Hierdurch wird die Gefahr von "false positive"-Befunden (irrtümliche Schädlings-Erkennung) verhindert.

Lieber nicht anrühren: Wer das Wissen nicht besitzt, die Grundeinstellungen einer AV-Lösung sinnvoll zu verändern, sollte dies auch nicht tun (hier die kostenlosen Microsoft Security Essentials für Windows).
Lieber nicht anrühren: Wer das Wissen nicht besitzt, die Grundeinstellungen einer AV-Lösung sinnvoll zu verändern, sollte dies auch nicht tun (hier die kostenlosen Microsoft Security Essentials für Windows).
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Lösungen für den Privat-Computer arbeiten häufig mit "härteren Einstellungen", um die Betriebssicherheit zu erhöhen. Die Gefahr eines irrtümlichen Virenfunds steigt zwar, der Schutz ist aber auch größer. Die Erkennungsraten der AV-Programme in den "Retail"-Versionen für den Privatanwendermarkt sind teilweise höher, was sich immer wieder in den Testergebnissen der Computerpresse niederschlägt. Da auf Unternehmensrechnern primär betriebliche Applikationen zum Einsatz kommen, ist diese Standardeinstellung der Hersteller nachvollziehbar.

Reichen unter Windows nicht die UAC und der Defender?

Microsoft hat sein Windows-Betriebssystem mit vielen wichtigen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Dazu gehören die "Datenausführungsverhinderung", sobald Programme versuchen auf fremde Speicherbereiche zuzugreifen, das mehrstufige Sicherheitskonzept "UAC" oder der eingebaute Anti-Spyware Windows-Defender. Diese Programme ersetzen jedoch keine Antiviren-Software!

Ich habe einen Apple - da brauche ich keinen Virenschutz!

Diese Annahme ist genauso weit verbreitet wie falsch. Auch für OS-X-Systeme sind Trojaner, Viren und Würmer bekannt - wenn auch in deutlich geringerer Anzahl. Die Infektion durch den Trojaner "Flashback" hat im April 2012 binnen kürzester Zeit weltweit mehr als eine halbe Millionen Apple-Rechner befallen. Grund genug, auch diese Computer mit einer Antiviren-Software auszustatten (siehe auch Praxis-Tipp bei der Frage zu den kostenlosen AV-Seiten).