Diese Skills bringen Sie nach oben

20.03.2008
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.

Moderatoren gefragt

Kommunizieren, konfliktfähig sein, Delegieren sind Merkmale von Sozialkompetenz. In ihr sehen viele CIOs, verglichen mit der Technik, die schwierigere oder zumindest grundsätzlichere Aufgabe. "Teamfähigkeit, Offenheit, Feingefühl und die Fähigkeit, Gruppen zu moderieren" hält Jürgen Burger für die Eigenschaften, die für seine Karriere am wichtigsten waren und sind. "In einem Konzern kann man es auch zu etwas bringen, wenn man sich nicht anständig benimmt", unterscheidet Egmont Foth. "Ein Mittelständler wird sich von so jemandem sehr schnell trennen."

Selbst-Marketing sei "in jeder Position unbedingt notwendig", rät Foth. Techniker seien aber nicht daran gewöhnt, "anderen den Nutzen ihrer Arbeit zu erklären und ihre Leistungen verständlich zu machen".

Von vielen anspruchsvollen IT-Arbeiten "bemerkt der Endanwender eigentlich gar nichts", bedauert Hellmann-CIO Burger. Dadurch laufen auch erstklassige IT-Experten, die nicht für ihre Arbeit werben, Gefahr, in einer Nische sitzen gelassen zu werden. Um auch wahrgenommen zu werden, wenn alles funktioniert, empfiehlt BSR-CIO Urban Tage der offenen Tür, Präsenz in der Mitarbeiterzeitung und IT-Mittel wie Intranet oder Blogs.

Was kann man lernen?

Wenn nun aber jemand nicht als Kommunikator, Streiter, Delegierer und Selbstvermarkter geboren wird, kann er sich dann ändern? Kaum jemand würde sich damit zitieren lassen, die einen hätten es eben und die anderen nicht. So variieren Urban, Burger und Foth die Grundthese, zwar könnten nicht alle alles, aber doch viele vieles lernen. "Die meisten, die auf einer Führungsposition mehr kommunizieren müssen als vorher, können sich da sehr verbessern, wenn sie gezielt daran arbeiten", ermuntert der BSR-CIO.

Egmont Foth, Fischer: 'Ein CIO muss mit manchem Ärger umgehen können.'
Egmont Foth, Fischer: 'Ein CIO muss mit manchem Ärger umgehen können.'

Sein Hellmann-Kollege hält Eigenschaften wie "Leadership", "Motivation" und "Teamfähigkeit" großteils für "trainierbar". Allerdings müsse man zu "Persönlichkeitstrainings" und "tiefgreifenden Veränderungen" bereit sein, und manche Menschen würden "auch mit guten Trainings und Coachings diese Ebene nie erreichen". Der Fischer-CIO versteht Menschen als im Wesentlichen umgebungsgeprägt: "An den Genen liegt es nicht. Wer in der Familie, durch die Eltern schon gutes Benehmen gelernt hat und stets mit vielen Menschen Umgang pflegt, hat es einfacher als ein Einzelgänger."