DNS GmbH und Softsel Inc. besiegeln Joint-venture

Dienstleistungen müssen sich erst noch bezahlt; machen

27.10.1989

MÜNCHEN (CW) - Die DNS Gesellschaft für Computersysteme mbH, Olching, tut sich mit der amerikanischen Softsel Inc. zusammen. Von dem Joint-venture erwartet sich DNS infrastrukturelle Vorteile in Europa, Softsel ist an dem Netzwerk-Know-how der DNS interessiert.

Ein Jahr nach der Gründung der DNS am 1. Oktober 1988 ist die Firma jetzt hundertprozentig von dem US-Distributor Softsel Inc. übernommen worden. Das Joint-

venture trägt ab sofort den Namen DNS-Softsel GmbH.

Die Übernahme der DNS durch Softsel, so DNS-Geschäftsführer Helmut Schmitt, bedeute jedoch keineswegs die Aufgabe der bislang verfolgten Marktpolitik.

Die DNS-Softsel GmbH werde weiterhin ausschließlich den Händlern zuarbeiten und den Markt neben Hard- sowie Softwareprodukten vor allem über das "Value-Added-Distributor-Konzept", das heißt maßgeschneiderte Dienstleistung anzusprechen versuchen

Der Dienstleistungsgedanke und das Know-how bei heterogenen Vernetzungen seien Schmitt zufolge für Softsel der Grund gewesen, Interesse an DNS zu bekunden.

Softsel habe, so bestätigte auch Präsident Michael D. Pickett, in der Bundesrepublik nach einer Infrastruktur und Möglichkeit gesucht, seine Produkte mit Netzlösungen anzubieten.

Im Gegenzug wird die DNS-Softsel GmbH von den Herstellerkontakten und der Logistik der Amerikaner profitieren, die bisher in den USA, Kanada, Australien, Großbritannien und Frankreich mit eigenen Gesellschaften vertreten sind. In Erwartung des Binnenmarktes will Softsel bis Ende 1990 in West Europa nahezu flächendeckend Vertriebsaktivitäten aufnehmen.

Die DNS Softsel GmbH wird laut Geschäftsführer Schmitt zunächst nur für den deutschsprachigen Raum zuständig sein. Schmitt weiter: "Wir wollen das VAD-Konzept aber portieren."

Vorrangig werde sich die Softsel-Tochter jedoch auf die Dienstleistung konzentrieren. "Ich sehe die Dienstleistung als Katalysator für einen höheren Umsatz, denn wenn die Produkte und Preise überall gleich sind, wird sich der Kunde an der besten Dienstleistung orientieren", meint Schmitt. Die Erfahrung seit der Gründung der DNS habe jedoch gelehrt, daß der Markt erst noch lernen muß, für Dienstleistungen zu bezahlen. Da aber die Know-how-Lücke immer größer werde, ist sich der Geschäftsführer sicher, daß Händler und Kunden in zwei bis drei Jahren für die Dienstleistungen zahlen werden. ò