Verhaltener Ausblick für das laufende Geschäftsjahr

Dienstleister Datev wächst in der Krise

11.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Datev eG konnte im Jahr 2002 Umsatz und Gewinn verbessern. Dennoch hinterließ die wirtschaftliche Krise Spuren bei dem genossenschaftlichen IT-Dienstleister.

Das Nürnberger Unternehmen erhöhte den Umsatz von 548 Millionen Euro im Jahr 2001 auf 566,2 Millionen Euro im letzten Jahr und verzeichnte damit ein Plus von 3,3 Prozent. Das operative Ergebnis wuchs von 30,8 Millionen Euro auf 33,9 Millionen Euro. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der Datev, führte diese positive Entwicklung auf das effiziente Kosten-Management und die klare Strategie zur Erschließung neuer Geschäftsfelder zurück.

Zum Jahresende beschäftigte der genossenschaftliche IT-Dienstleister für Steuerberatungskanzleien 5373 Mitarbeiter. Das sind 118 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich leicht um 0,7 Prozent auf 38 943. Der geringe Zuwachs hat laut Kempf zwei Gründe: Zum einen sinkt die Neigung junger Steuerberater, sich selbständig zu machen, zweitens können neuerdings auch Sozietäten Mitglied werden. Früher waren nur Einzelmitgliedschaften erlaubt. Einen leichten Einbruch verzeichnete die Datev im letzten Jahr bei den Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Die Zahl ging um 4,2 Prozent auf 82,2 Millionen zurück. Zudem sah sich der IT-Dienstleister dadurch mit Forderungsausfällen konfrontiert, dass angeschlossene Kanzleien insolvent wurden.

Für das laufende Jahr gibt sich Datev-Chef Kempf verhalten optimistisch. Das erste halbe Jahr wurde mit einem leichten Umsatzplus abgeschlossen. Bis Ende Juni 2003 nahm die Datev 288,5 Millionen Euro ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 284 Millionen Euro. Zum 1. Juli beschäftigte der Nürnberger IT-Dienstleister 5411 Mitarbeiter, zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres waren es 5347. Unterm Strich erwartet das Unternehmen einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge für 2003 ein niedrigeres Ergebnis als im letzten Jahr. (jha)