Hersteller und Händler miteinander unzufrieden, doch:

Diebold sieht hohes Mikro-Wachstum

20.07.1984

FRANKFURT (CW) - Mit Wachstumsraten von jährlich über dreißig Prozent erwartet Diebold in Deutschland für die nächsten vier Jahre eine über dem Durchschnitt liegende Zunahme des Mikrocomputer-Marktes.

Nachdem sich der Bestand an Mikros in der Bundesrepublik 1983 mehr als verdreifachte, werden nach Angaben der Marktforscher 1986 über zwei Millionen Geräte im Einsatz sein. Zu Beginn des laufenden Jahres waren knapp über eine Million Systeme installiert. Mit einem Gesamtumsatz von 647 000 Stück, die einem Wert von 1,45 Milliarden Mark entsprechen, konnte der Markt für Mikrocomputer in der Bundesrepublik den höchsten Zuwachs in der Informationstechnik in 1983 verbuchen. Dabei erzielten Hobby- und Heimcomputer in der Preisklasse bis 1500 Mark mit 510 000 verkauften Einheiten ein Absatzplus von 258 Prozent.

Jedoch ist der Bedarf an DV-Technik noch lange nicht gedeckt: Nach einer Diebold-Studie verfügen nur 1,5 Prozent der Großunternehmen 2 Prozent der Bildungseinrichtungen, 1,2 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe und nur 3 Prozent der Freiberufler über einen Mikro. Bei den 8,6 Millionen Haushalten liegt der Satz lediglich bei 1 Prozent.

Trotz dieser guten Perspektiven klagen Händler und Hersteller gegenwärtig über Schwierigkeiten. Der Absatz würde besser klappen, meinen die Hersteller, wenn die Händler mehr leisteten. Die Hauptvorwürfe sind mangelnde Qualität des Verkaufspersonals, fehlende Marketingpläne und Verkaufstechnik. Den Herstellern halten die Händler ihre oft nicht pünktliche Lieferung sowie häufig übertriebene Ankündigungen von Neuheiten entgegen.