Great Place to Work

Die besten Arbeitgeber in der IT 2013

30.03.2013
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Microsoft: Manager als Vorbilder

Als Personalchefin von Microsoft Deutschland weiß Brigitte Hirl-Höfer, dass sie nicht nur mit überdurchschnittlichen Gehältern, Sozialleistungen oder einem State-of-the-IT-Arbeitsplatz punktet: „Bewerber erwarten von uns als Arbeitgeber Innovationskraft, Internationalität und eine starke Technologie, aber auch flexible Arbeitsbedingungen und eine gute Work-Life-Balance." Arbeit bemisst sich bei Microsoft nicht nach Stechuhr oder Anwesenheit, sie kann sehr flexibel eingeteilt werden, solange die Ziele erreicht werden. Vertrauensarbeitszeit in einer Branche, der die rasante Weiterentwicklung der Technologien den Takt vorgibt, heißt für Hirl-Höfer aber auch: „Es ist wichtig, dass sich die Mitarbeiter disziplinieren und selbst Grenzen setzen. Die Führungskräfte müssen es vorleben: Ich verschicke am Wochenende keine Mails an mein Team."

Microsoft-Personalchefin Birgitte Hirl-Höfer freut sich über den ersten Platz.
Microsoft-Personalchefin Birgitte Hirl-Höfer freut sich über den ersten Platz.
Foto: Microsoft Deutschland GmbH

Der Personalchefin liegt zudem die ausgeprägte Feedback-Kultur am Herzen, die seit 2011 durch ein neues Anerkennungssystem gefördert wird: „Mitarbeiter können ihren Kollegen ein Lob aussprechen, das durch ein Sternchen im Organigramm visualisiert wird. Zudem zeichnen wir einmal pro Quartal verdiente Kollegen aus." Anregungen der Mitarbeiter, etwa eine Community für technisch orientierte Kollegen zu gründen, werden vom Management aufgenommen und in die Tat umgesetzt.

Microsoft hat in Deutschland eine unterduchschnittliche Fluktuationsrate von weniger als zwei Prozent, das bestätigt Hirl-Höfer ebenso wie der erste Platz im Great-Place-to-Work-Wettbewerb für die IT-Branche. Dass die Mitarbeiter bleiben, führt sie auch auf das strukturierte Karrieremodell zurück, in dem die Erwartungen und Kompetenzen für jede Berufsgruppe genauso definiert sind wie die Erfahrungen, die für eine erfolgreiche Karriere in den Gruppen typisch sind. „Werden Bewerber zu Mitarbeitern, rücken ihre Entwicklungsmöglichkeiten in den Fokus. Darum ist ein Karriereplan wichtig."

Datev: Eine langfristige Beziehung

Gewinnmaximierung ist ein Wort, das nicht in den Datev-Kosmos passt. Der Austausch mit und die Nähe zu den Kunden sind groß, da viele von ihnen auch Mitglieder der Genossenschaft sind. Seinen fast 40.000 Mitgliedern fühlt sich der Softwaredienstleister verpflichtet. Unter dem Motto „Zukunft gestalten" gilt es, neue Technologien für Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Anwälte nutzbar zu machen. Daraus abgeleitet sollen auch die Mitarbeiter „Zukunftsgestalter" sein, dazu gehören die Freiräume, sich selbst und die eigene Kompetenz weiterzuentwickeln. Führungskräfte sollen Gestaltung zulassen, aber auch einfordern, beschreibt Christian Kaiser das Ziel. Für den Leiter Personalstrategie ist „beim Employer Branding die Passung die größte Herausforderung. Wir versprechen Bewerbern wie unseren Kunden nur das, was wir auch halten können." Halten können die Nürnberger viel, was der zweite Platz im Great-Place-to-Work-Ranking für die IT-Branche (Größenklasse über 1000 Mitarbeiter) deutlich unterstreicht.

Christian Kaiser, Leiter Personalstrategie der Datev, ist seit 16 Jahren dabei.
Christian Kaiser, Leiter Personalstrategie der Datev, ist seit 16 Jahren dabei.
Foto: DATEV eG

„Wir versprechen den Bewerbern Substanz, eine besondere Form von Kollegialität, Arbeit an innovativen Themen, eine systemrelevante Tätigkeit, Profilentwicklung und eine auf Jahre angelegte Tätigkeit. Unsere Betriebszugehörigkeit beträgt durchschnittlich 15 Jahre", sagt Kaiser, der selbst seit 16 Jahren für Datev arbeitet. Über 90 Prozent der Beschäftigen bekräftigen, dass sie hier noch lange arbeiten wollen. Auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter in verschiedenen Lebensabschnitten wird eingegangen, so ist eine Kindertagesstätte im Bau und seit zwei Jahren „Führen in Teilzeit" möglich. Seitdem nutzen dreimal so viele Führungskräfte das Teilzeitmodell.

Auch wenn Datev marktgerechte Gehälter zahlt und gute Sozialleistungen anbietet, sollte das Finanzielle nicht im Vordergrund stehen, sagt Kaiser: „Bewerber, die wahnsinnig schnell mit hohem Einsatz viel verdienen wollen, sind bei uns nicht so gut aufgehoben. Wir legen Wert auf eine langfristige Karriereentwicklung, und dafür kann Geld nicht das einzige Motivationsmittel sein." Entscheidend bleibt die Unternehmens- und Arbeitskultur, die beide Seiten leben müssen.

Gewinner in der Größenklasse mehr als 1000 Mitarbeiter

  1. Microsoft Deutschland GmbH

  2. DATEV eG

  3. SAP AG

  4. T-Systems Multimedia Solutions GmbH

  5. Ingram Micro Distribution GmbH