Studie von Frost & Sullivan warnt vor Übereifer:

Die Zukunftsmusik heißt Neurocomputing

08.09.1989

NEW YORK (pi) - Der Einsatz vieler, neuronengleicher Prozessoren zur Bildung einer der menschlichen Gehirnstruktur ähnlichen Computerarchitektur wird im 21. Jahrhundert fast jeden Aspekt unseres Lebens beeinflussen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan Ltd.

Die noch junge Technologie wird vor allem in den Produkten eingesetzt werden, die Funktionen wie Sehen, Hören, Lernen und Entscheiden durchführen sollen. Dem Bericht zufolge wird es mit der praktischen Umsetzung der bisher spärlichen Ansätze dieser Technologie noch etwas dauern. Vor allem im Bereich der Robotertechnik seien zu große Erwartungen nicht angebracht. Statt dessen empfehlen die Autoren des Reports der neuen Technologie gegenüber eine "konservative Haltung".

Das sogenannte Neurocomputing besteht in erster Linie aus Neuralnetzen. Diese verwenden einfache, zusammengeschaltete und parallel arbeitende Verarbeitungselemente, die Neuronen genannt werden. Im Gegensatz zu den heutigen Computern sollen Neuronalnetze ihre Antworten nicht nur aus gespeicherten Informationen zusammensetzen, sondern die Ausgaben durch Erfahrungswerte entsprechend modifizieren können. Neuronale Netze werden weiterhin nicht vorprogrammiert, sondern durch typische Eingaben und vorhersehbare Ausgaben quasi geschult. Finanziert wird diese Technologie in erster Linie vom amerikanischen Verteidigungsministerium. Der komplette Bericht kostet knapp

1 000 Dollar.

Informationen: Frost & Sullivan Ltd".,Sullivan House, 4 Grosvenor Gardens, London SW1W ODH, Telefon 01/7 30/34 38