Apple, Google oder die Vermarkter diverser Linux-Distributoren hätten es zwar gern anders - doch Microsoft stellt mit Windows noch immer den Platzhirsch unter den Desktop-Betriebssystemen. Das ist auch der aktuellen Version, Windows 7, zu verdanken, die viele Scharten des Vorgängers Windows Vista auswetzen kann. Dennoch arbeiten genügend Konkurrenten daran, dem Redmonder Konzern Markenanteile abzujagen. Google und Apple entwickeln oder besitzen Betriebssysteme für Desktop-Systeme, Note- und Netbooks - im Server-Bereich ist noch immer Linux die große Konkurrenz. Was also muss Microsoft unternehmen, um die eigenen Pfründe zu sichern?
Windows 7 und die Entwicklung des neuen Internet Explorer 8 gaben darauf bereits einen Ausblick - der Konzern öffnet sich und lässt die Produkte bereits lange vor dem offiziellen Start von vielen Anwendern testen. Diese Offenheit war bei früheren Betriebssystemen noch undenkbar. Scheinbar färbt die neue Strategie langsam auch auf interne Abläufe ab: Auf der Microsoft-Konferenz MGX Ende Juli schwor der Konzern die Mitarbeiter auf den neuen Kurs ein. Dazu gehört auch ein neues Motto. Statt wie bisher "Your Potential. Our Passion" heißt es nun "Be What's Next".
Einen ersten Blick auf die Features und die Roadmap von Windows 8 ermöglicht eine Präsentation, die Windows-Kenner Paul Thurrott in die Hände fiel. Die darin genannten Funktionen geben einen groben Ausblick auf die künftigen Versionen - so soll Windows künftig noch stärker als Plattform für Applikationen positioniert werden. Dabei helfen soll ein integrierter Marktplatz für Programme, der wahrscheinlich den App Stores auf aktuellen Smartphones ähnelt. Zudem soll das Betriebssystem "maßgeschneiderte Web-Applikationen" unterstützen und direkt ausführen können. Microsoft geht zudem davon aus, dass Nutzer mehrere Geräte einsetzen. Der App-Ansatz soll das widerspiegeln, etwa indem die installierten Programme dem Nutzer folgen und ihm auch auf anderen Geräten zur Verfügung stehen.