Ökologische Versprechungen

Die Zukunft ist grün

24.09.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Man ist versucht, nicht mehr so genau hinzuhören, kommt das Thema auf Green IT. Zu oft waren seit dem vergangenen Jahr die ökologischen Versprechungen der Hersteller zu hören und zu lesen, zu selten konnte der Vollzug umweltfreundlicher Taten gemeldet werden.

Green IT also nur ein Buzzword mit sehr kurzer Halbwertszeit? Mitnichten. Tatsächlich gehört der Begriff längst nicht mehr in die Schublade der Modebegriffe. Vielmehr hat er Einzug gehalten in die ganz real existierenden Überlegungen der Einkäufer in Unternehmen. Die vermerken in ihren Ausschreibungen immer häufiger, dass Server, Speicher und PCs gefälligst klimafreundliche Charakteristika aufweisen sollen. Die IT-Industrie hat ein, wenn nicht ihr Thema gefunden.

Alles eins: Öko, Virtualisierung, Zentralisierung = Sparen

Nun sind die Menschen nicht plötzlich umweltbewusst geworden. Eher schon haben die IT-Verantwortlichen herausgefunden, dass sich mit einer grünen Weste viel Geld sparen lässt. IT-Verantwortliche denken deshalb heute genau über Strategien zur Virtualisierung ihrer Hard- und Software, über Hardwarekonzepte wie Blades und über Softwaretrends wie Software as a Service (SaaS) nach. Hierbei zeigt sich, dass Öko-Bewusstsein und Trends wie Virtualisierung, Zentralisierung oder SaaS eng miteinander verwoben sind: Alle dienen letztlich dazu, die Kosten von Unternehmen durch intelligente IT-Strategien zu senken. Wenn Sie die aktuelle Ausgabe der "Top-100"-Edition durchlesen, werden Sie immer wieder auf diese zentralen Begriffe stoßen.

Jan-Bernd Meyer, Leitender Redakteur COMPUTERWOCHE
Jan-Bernd Meyer, Leitender Redakteur COMPUTERWOCHE

Sie werden auch sehen, dass die IT-Industrie eine sehr lebendige, ständig im Wandel befindliche Branche ist. Ob es Voice-over-IP-Lösungen sind, die sich binnen kurzem zu Unified-Communications - vulgo: zur Integrationsplattform von Kommunikationsmedien in einer einheitlichen Anwendungsumgebung - erweitert haben; ob es die digitalen Alleskönner Smartphones betrifft, deren Markt durch den Eintritt des neuen Mitspielers Apple durcheinandergewirbelt wird; ob von IT-Dienstleistern die Rede ist, die mit Anforderungen an neue Geschäftsmodelle konfrontiert werden; ob im Markt für Business-Service-Management die Industrialisierung der IT vorangetrieben wird - ständig findet die vorchristliche Weisheit des Heraklit von Ephesus, wonach nichts so beständig wie der Wandel ist, im Alltag der ITK-Branche ihre Bestätigung.

Vor zwei Jahren stand an dieser Stelle über deutsche Unternehmen die Charakterisierung "Global ist später". Inzwischen wissen wir: Später ist heute, wie beispielsweise die Analyse des Business-Software-Marktes in dieser Top-100-Ausgabe zeigt. Der Anspruch ist klar definiert: Wer am Markt bestehen will, muss weltweit konkurrieren können. Die Softwarehersteller haben begonnen, sich und ihre Produkte darauf einzustellen.

Die aktuelle Top-100-Edition ist im Layout und der Bildsprache einem, ja dem großen Ereignis 2008 verpflichtet: den olympischen Spielen. Manchmal konnte sich die Redaktion dabei ein Augenzwinkern nicht versagen. Das werden Sie beim aufmerksamen Durchblättern des Magazins merken.