"Keine Riesensprünge, sondern ein Schritt nach dem anderen" - so lautet Engels Devise, die sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Chef-Technologe der Kühne+Nagel International AG stets bewährt hat. Gleich nach Amtsantritt beim Speditionsdienstleister hatte er dessen betagte Kern-IT zu konsolidieren - eine Mammutaufgabe, deren zügige Bewältigung ihm den Weg in die Geschäftsleitung ebnete.

Als nächstes Ziel hat der gebürtige Ungar gesetzt, die mittlerweile standardisierten IT-Systeme des Unternehmens in die Neuzeit zu heben: In den kommenden drei Jahren sollen 80 Prozent der Applikationen Web- und Realtime-fähig sein. Die praktische Umsetzung wird allerdings sein Nachfolger Martin Kolbe übernehmen, denn Engel will "eine kreative Wegpause einlegen" und wird Kühne+Nagel zum Jahresende verlassen.

Die Weichen für eine Zukunft in Echtzeit hat Engel gestellt: Mit dem Ziel, den Kunden Planung und Disposition zu erleichtern, entstand in nur zwölf Monaten aus dem auf proprietären Tools aufbauenden Tracking& Tracing-Portal ein rundum neues integriertes Informationssystem auf Java/J2EE-Basis. Stolz ist der IT-Manager auf die von den Anwendern weitgehend unbemerkt gebliebene Ablösung des alten durch das neue Web-Portal und die Anpassung der darunter liegenden Datenstrukturen im laufenden Betrieb. "Diese Web-Architekturen und -Werkzeuge verhalten sich nicht unbedingt immer so, wie man es liest oder gerne hätte", deutet Engel die Tücken des Projekts an.

Große Aufgaben sollten in eigenständige und in sich geschlossene Teilstücke zerlegt werden, verrät der CIO sein Erfolgsrezept, das den zügigen Abschluss nicht nur dieses Projekts ermöglichte. "Das ist das Geheimnis, wie man im IT-Umfeld schnell genug Qualitätslösungen liefern kann." n

Katharina Friedmann