"Die Zukunft der Software heißt Teilen"

09.03.2006

Es sei auch gar nicht anders zu erwarten. Denn insbesondere IT-Unternehmen würden ihren Mitarbeitern explizit verbieten, in der Arbeitszeit zu externen Projekten beizutragen, so Loiacono. "Es gibt nur sehr wenige Firmen, die Mitarbeitern das erlauben. Und dann sind es bestimmte Mitarbeiter, die an ganz bestimmten Projekten teilnehmen dürfen, um bestimmte Ziele zu erreichen, an denen ihr Unternehmen Interesse hat." Daher werde sich durch Firmenübernahmen am Open-Source-Trend nicht viel ändern.

"Erfolgreich wird, wer einer Commodity einen Mehrwert hinzufügt." Sun's Softwarechef John Loiacono
"Erfolgreich wird, wer einer Commodity einen Mehrwert hinzufügt." Sun's Softwarechef John Loiacono

Bedenklich sei allenfalls, dass sich Branchengrößen Firmen kauften, um deren Open-Source-Produkte im Lowend des Portfolios zu positionieren und Kunden zu vermeintlich höherwertigen proprietären Angeboten zu locken. Loiacono gibt einen Rat: "Ich kann den Anwendern nur empfehlen, sich die Lowend- und die Highend-Produkte sehr genau anzuschauen. Es besteht wirklich die Gefahr, dass sie am Ende gefangen und abhängig von der Produktstrategie eines Herstellers werden - und das, obwohl die Anwender anfangs dachten, mit Open Source auf der sicheren Seite zu sein."

Letztlich aber täten auch solche Gefahren Open Source keinen Abbruch. Denn das dahinter stehende Prinzip liege genau im Trend der Zeit, so Loiacono: "Die Zukunft der Software heißt Teilen. Das Gleiche steht hinter Service-orientierten Architekturen. Intelligente Leute bleiben nicht in ihren eigenen vier Wänden. Erfolgreich wird, wer einer Commodity einen Mehrwert hinzufügt."