Die zukünftige Rolle der Workstation

23.01.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Seitdem Intel immer leistungsfähigere Pentium-Prozessoren auf den Markt wirft, scheint das Ende Risc-basierender Workstations eingeläutet. Tatsächlich haben aber die Spezialmaschinen unter Unix und Linux ihre Nische gefunden. SGI versucht mit einem zentralen Host-Ansatz, dem Markt für technisches Computing neues Leben einzuhauchen.

Der Markt für Workstations - egal ob Intel- oder Risc-basierend - leidet ebenso unter der Wirtschaftsflaute wie andere IT-Bereiche auch. Die früher von den Marktforschern der IDC prognostizierten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 18 Prozent wurden schon Anfang 2001 auf zehn Prozent zurückgenommen. Für das gerade abgelaufene Jahr erwarten die IDC-Analysten weiter rückläufige Zuwächse und Umsätze. Besonders betroffen werden die Unix-basierenden Workstations sein, während die Zahlen für technische PCs unter Windows etwa die Werte des Vorjahres erreichen dürften.

Foto: IBM, Sun/ww

Die technische Neuerung fehlt

Ein etwas anderes Bild zeichnen die Marktforscher von Gartner Dataquest, die noch immer einen leichten Aufwärtstrend im Gesamtmarkt ausmachen. So erbrachte beispielsweise das dritte Quartal 2002 im Vergleich zum vorhergehenden zweiten Dreimonatsabschnitt leicht erhöhte Absatzzahlen. Damit haben laut Gartner die Hersteller zum zweiten Mal in Folge ein Quartal besser abgeschlossen als die Vorperiode, eine leichte Erholung sei spürbar. Gartner-Analystin Pia Rieppo: „Die Auslieferungen im dritten Quartal 2002 erreichen zwar nicht annähernd die Verkaufszahlen des Rekordjahres 2000, aber jedes Zeichen des Aufschwungs ist derzeit willkommen.“ Die Analystin macht aber nicht nur die zögerliche Nachfrage für den fehlenden Aufschwung verantwortlich. Vielmehr trage die Industrie selbst zur Malaise bei: „Es gibt im Workstation-Markt derzeit keine zwingende technische Neuerung.“